Startseite
Panorama
Vermischtes
Das Stadtzürcher Polizeidepartement verlangt, dass das Sicherheitskonzept der bevorstehenden Street Parade überprüft wird. Damit will man das allfällige Verbesserungspotenzial ausloten, wie der Sprecher des Departements, Robert Soós, sagt.
«Was am Samstag in Duisburg geschehen ist, kann uns nicht einfach kalt lassen. Wer die Bilder von der Loveparade gesehen hat, muss sich fragen, ob wirklich alle Vorkehrungen getroffen wurden, um ein solches Unglück in Zürich auszuschliessen», sagte Soós gegenüber a-z.ch.
Er gehe aber davon aus, dass man in der Stadt Zürich «sehr gut aufgestellt» sei, betonte Soós weiter. Dieser Ansicht sei auch der zuständige Stadtradt Daniel Leupi. Schliesslich finde die Street Parade bereits zum 19. Mal statt, man blicke also auf eine langjährige Erfahrung zurück. Grundsätzlich sei auch immer alles gut gegangen.
Zürich sucht Kontakt mit Duisburg
«Es ist aber sicher richtig, nach dem gravierenden Vorfall in Duisburg noch vorsichtiger als üblich zu sein und das Konzept der Streetparade nochmals anzusehen», sagte Soós.
Die Stadt Zürich will auch mit den zuständigen Stellen in Duisburg Kontakt aufnehmen, um allenfalls Erkenntnisse für die Streetparade zu gewinnen.
Sicherheitschef seit 17 Jahren dabei
Auch Street-Parade-Sprecher Stefan Epli weist auf diesen Erfahrungsschatz hin: «Unser Sicherheitschef ist bereits zum 17. Mal dabei», betonte er auf Anfrage. Nach jeder Street Parade werde das Sicherheitskonzept überprüft und angepasst.
Als Beispiel nannte Epli das Nadelöhr Quaibrücke. «Vor ein paar Jahren haben wir erkannt, dass es während der Parade auf der Brücke sehr eng wird.» Darauf habe man gehandelt und auf dem Bürkliplatz sowie beim Bellevue eine Bühne aufgestellt. Auf diese Weise wurde es möglich, die Aufmerksamkeit der Besucher auf einen anderen Ort zu lenken, wie Epli erklärte.
«Grundsätzlich andere Voraussetzungen»
Bei den Vobereitungen zur Street Parade arbeiten die Veranstalter jeweils eng mit der Stadtpolizei sowie mit den Rettungskräften zusammen. Wie Stadtpolizei-Sprecherin Susann Birrer auf Anfrage sagte, ist demnächst wieder ein Treffen mit dem Organisationskomitee geplant.
Gegenwärtig sei man daran, dem Sicherheitskonzept den letzten Schliff zu geben. Dabei lasse man selbstverständlich alle neuen Erkenntnisse einfliessen - auch jene, die man aus den entsetzlichen Ereignissen in Duisburg gewinne.
«Allerdings gelten bei uns grundsätzlich andere Voraussetzungen», betonte Birrer. Die Parade ziehe über eine breite Strasse, zudem gebe es zahlreiche Seitenstrassen. «Diese natürlichen Fluchtwege werden konsequent offengehalten.» (Martin Reichlin/SDA)