Zigarettenautomaten sind im Fricktal noch verbreitet und werden rege genutzt. Wie lange dies noch so ist, bleibt ungewiss. Denn unter 16-Jährige haben durch diese Automaten Zugang zu Tabakprodukten.
Ladina Kunz
Dieser fast schon antike eierschalen- farbene Zigarettenautomat steht im Zentrum von Herznach. Trotz seinem Alter wird er auch heute noch rege benutzt. Wie vielen Rauchern dieser Automat schon die ersehnte Packung Zigaretten brachte, ist unbekannt. Nach seinem Alter müssen es einige gewesen sein.
18000 Automaten ermöglichen in der Schweiz das Kaufen von Tabakprodukten. Früher standen Zigarettenautomaten in fast allen Gaststätten oder öffentlichen Räumen in der Schweiz. Dort konnte mit dem nötigen Kleingeld schnell eine Packung Zigaretten geholt werden. Doch das Leben als Zigarettenautomat ist heute nicht einfach, werden doch die Tabak-Spender nicht mehr gern gesehen. Da die Zigaretten leicht erhältlich sind, werden die Automaten infrage gestellt. Im Fricktal besassen diese nämlich bis vor kurzem keine Zugangsbeschränkung, und so konnten auch unter 16- Jährige ohne Probleme an die Tabakprodukte gelangen.
Neue Zugangsbeschränkung
Ab diesem Jahr müssen die Automaten nun eine Zugangsbeschränkung eingebaut bekommen, mit deren Hilfe eine Alterskontrolle durchführbar ist.
Bevor Zigaretten überhaupt erhältlich sind, muss der Benutzer oder die Benutzerin die Identitätskarte oder den Führerausweis an einer Vorrichtung am Automaten einlesen. Dadurch erkennt dieser das Alter des Benutzers. Ist dieser im Kanton Aargau nicht unter 16 Jahre alt, blinkt ein grünes Licht auf. Die gewollte Packung Zigaretten kann jetzt ohne Probleme und wie vorher gekauft werden.
Durch die Einführung dieser Kontrolle sind auch Automaten verschwunden – für einige Betreiber war die Montage einfach zu kostspielig. Der alte Zigarettenautomat in Herznach bleibt aber bestehen. Franz Brunner von den Brunner Automaten hat ihn diese Woche auf Jugendschutz umgestellt. Diese Umstellung bedeutet aber auch für ihn einen finanziellen Aufwand. Ein solches Kontrollgerät kostet 320 Franken, die Montagekosten kommen danach auch noch hinzu. Brunner erklärt noch eine weitere Folge dieser Geräte: «Viele Menschen haben Angst, ihre persönlichen Angaben könnten gespeichert werden, das ist aber ganz klar nicht der Fall. Aber dadurch werden wir am Anfang sicherlich einige Einbussen zu spüren bekommen.»