Seit 1780 ragt der Kirchturm über Sarmenstorf in den Himmel. Vor 50 Jahren wurde er letztmals saniert. Für die erneute Sanierung wird die Turmuhr abgestellt.
Andrea Weibel
Der Glockenstuhl der katholischen Kirche Sarmenstorf muss saniert werden. «Bisher wurden lediglich die wichtigsten Massnahmen ergriffen», erklärt Franziska Widmer, Präsidentin der Kirchenpflege. Schmunzelnd fügt sie an: «Nicht dass noch ein Klöppel zum Turm rausfällt.» Vor drei Jahren sei die Sanierung erstmals zur Diskussion gestanden. Damals sei aber das Pfarreitreff gebaut worden, daher wurde die Sanierung des Glockenstuhls verschoben. Nun werde diese aber nötig.
Um 1780 ist die Sarmenstorfer Kirche erbaut worden. «Vor genau 50 Jahren wurden zu den bestehenden fünf Glocken zwei neue angeschafft. Zur gleichen Zeit wurde eine Stahlkonstruktion für die Glockenaufhängung eingebaut», so Widmer.
Kontrolle und Reparatur
Am Metall sind unterdessen Korrosionsspuren aufgetreten und an den Betonsockeln haben sich Risse und Absplitterungen gebildet. Deshalb sollen die Glocken und der Metallstuhl zur Kontrolle und zur Reparatur komplett demontiert werden.
Damit das Mauerwerk des Turms zukünftig geschont werden kann, werden auf dem Beton neu so genannte Körperschallelemente angebracht. Das sind dicke Gummiplatten, welche die Resonanz der Glocken auf das Kirchenmauerwerk verhindern. So wird auch der Klang der Glocken verbessert. Zum Schutz des Glockenstuhls vor Vögeln, Schnee und Regen werden die Fensterläden zudem mit Gittern versehen.
Kosten: 162 000 Franken
Das gesamte Projekt kostet 162 000 Franken. Über den entsprechenden Verpflichtungskredit wird die Kirchengemeindeversammlung der römisch-katholischen Kirchgemeinde übermorgen Sonntag beschliessen. «Wir haben bereits Offerten eingeholt. Wenn der Kredit gesprochen wird, können wir nach der Referendumsfrist sofort mit den Arbeiten beginnen», sagt Franziska Widmer. Die gesamte Sanierung soll zehn Wochen dauern. Während dieser Zeit wird auch die Kirchturmuhr abgestellt werden. Zehn Wochen lang müssen die Sarmenstorfer also auf ihre vier Uhren rund um den Kirchtum verzichten müssen.