Sandra Studer unterstützt Badener Viertklässler bei der Pressekonferenz zur Unicef-Sternenwoche. Die Schüler holten 2008 mit ihren Ideen beinahe den «Sternenwoche-Award». Nun möchten sie wieder für Drittwelt-Kinder Geld sammeln – wenn es dieses Jahr der Lehrplan zulässt.
Eva Wanner
Die Kinder der 4. Klasse im Schulhaus Tannegg freuen sich, ihr Projekt an einer Pressekonferenz vorstellen zu dürfen. Sie haben zusammen mit ihrer Lehrerin Julia Grieder Plakate gestaltet, die Einblick in die Sammelaktionen geben.
Kinder helfen Kindern
Vergangenes Jahr hat die Schulklasse wie 10 000 andere Kinder am Projekt «Sternenwoche» der Unicef teilgenommen. Die Idee dieser «Sternenwoche» ist laut Sandra Studer, Fernsehmoderatorin und Unicef-Unterstützerin, dass Kinder Kindern helfen. «Kinder haben Zeit, Fantasie und Kraft» sagt sie. Sie würden nicht wie Erwachsene «einfach Geld zusammenkratzen und spenden», sondern aktiv etwas tun, um anderen helfen zu können. Letztes Jahr wurde Geld für Minenopfer in Laos gesammelt.
Die Aktionen, mit denen die Klasse Geld sammelte, waren vielfältig. «Wir waren uns einig, dass wir wie Erwachsene arbeiten gehen», so die Kinder. Sie haben Autos gewaschen, einen Filmabend veranstaltet, Postkarten gemalt und verkauft und noch viel mehr. Insgesamt hat die Klasse Fr. 827.10 gesammelt.
Für Award nominiert
Jedes Jahr zeichnet Unicef vier besonders originelle und gute Ideen in vier verschiedenen Kategorien mit einem Award aus. Die Primarklasse Baden war letztes Jahr in der Kategorie «Schulen/Kindergärten» nominiert. Leider haben sie den «Sternenwoche-Award» nicht gewonnen; doch sie sind stolz, nominiert gewesen zu sein.
Dieses Jahr wird vom 23. bis 29. November im Rahmen der «Sternenwoche» Geld für Mauretanien gesammelt. «Eines der ärmsten Länder der Welt», sagt Sandra Studer.
Ob die Klasse von Julia Grieder an der Sammelaktion diesmal teilnehmen kann, ist noch offen. An Ideen mangelt es nicht. Backwaren verkaufen und Tattoos designen sind nur zwei der Vorschläge der Kinder. Die Motivation ist da. «Mit Kollegen von der Klasse etwas machen und damit armen Menschen helfen, finde ich sehr gut.» sagt Sina, eine Schülerin. Das Problem sei der Lehrplan. Der müsse eingehalten werden, so Julia Grieder. Projekte wie die «Sternenwoche» seien zeitaufwändig. Aber wenn die Klasse dieses Jahr auch nicht teilnehmen kann, so hat sie das Sammelfieber doch gepackt: «Wir wollen auch Geld sammeln, wenn wir gross sind», ist man sich in der Klasse einig.
Zum Abschluss singt die Klasse zusammen mit Sandra Studer ein Lied von Andrew Bond, Liedermacher und Mitglied bei Unicef. «Pack en Sunnestrahl» heisst es, und genau das wünschen sie den Menschen in Mauretanien.