Was kostet das Impfen gegen Schweinegrippe?

Wie geht das Impfen vor sich? Und was kostet es? Und ist die Schweiz wirklich kanpp an Impfstoffen? Die Präsidentin des Verbands der Aargauischen Hausärzte, Dr. Patricia Herzog, weiss Antwort auf die dringlichsten Fragen rund ums Impfen gegen das H1N1-Virus.

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Impfung

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Keystone

Stimmt es, dass die Impfung für Patienten gratis ist?
Dr. med. Pascale Herzog: Impfungen sind Medikamente. Ihr Preis ist sehr unterschiedlich. Die Impfpauschale für die H1N1 Impfung beläuft sich auf Fr 19.50 Franken. Der Patientenpreis beträgt für eine Starrkrampfimpfung 9.10 Franken, für eine Zeckenimpfung 48.20 Franken und für eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs 236.85Franken.
Das Impfen gegen das H1N1-Virus allerdings ist gratis, verrechnet wird lediglich die Konsultation, und zwar mit dem üblichen Zeittarif verrechnet.
Die Krankenkassen übernehmen die meisten Impfungen, ausser es seien Reiseimpfungen.

Wie aufwändig ist die Impfung und die damit verbundene Arbeit für den Hausarzt?
Pascale Herzog: Der Impfstoff wird gratis zur Verfügung gestellt und auch in die Praxis geliefert. Der Aufwand des Hausarzts ist es, die Risikopersonen auszusortieren, die prioritär geimpft werden sollen. Dabei müssen Personen in 10er Gruppen einbestellen, da der Impfstoff in einer Ampulle für 10 Impfungen zubereitet wird und innerhalb 24h verfällt. Zusätzlich sind die Fragen der zu Impfenden zu beantworten. Alle Impfwilligen sind in einem Protokoll zu erfassen. Die Impfung muss auch in der Praxisdokumentation und im Impfausweis der Personen festgehalten werden mit der Chargennummer um allfällige Nebenwirkungen nachverfolgen zu können. Die allfälligen Impfnebenwirkungen müssen erfasst und gemeldet werden.
Für all diesen Aufwand kann eben der oben genannte Betrag von Fr. 19.50 erhoben werden. Der Betrag wird dem Arzt vom Kanton bezahlt. Der Patient hat, wie gesagt, keine Kosten.

In Deutschland wehren sich die Hausärzte und befinden den vergüteten Betrag als zu klein. Wie beurteilt das Argodoc?
Pascale Herzog: Wir empfinden den verhandelten Preis als angemessen.

Es ist die Rede davon -auch seitens des BAG- dass die erste Lieferung an Impfstoffen nicht ausreichen könnte. Wie lautet Ihre diesbezügliche Einschätzung?
Pascale Herzog: Die Impfungen in der ersten Lieferung könnten in der Tat knapp werden. Es ist sehr schwierig abzuschätzen, wie viele Porzent der angesprochenen Personen sich tatsächlich impfen lassen werden. Die Hausärzte werden sich bemühen, untereinander noch zur Verfügung stehende Impfdosen an KollegInnen mit Bedarf weiterzugeben, um eine bestmöglich Verteilung zu erreichen.
(Interview: Claudia Landolt)