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Über die Festtage berichten wir über Ereignisse – kuriose, schöne, tragische oder lustige – die vor Jahren in der Aargauer Zeitung, resp. im Aargauer Tagblatt Platz fanden. Heute: Der 27. Dezember 1999 – die Berichterstattung über einen Jahrhundert-Orkan.
Im Aargau fällte «Lothar» 1,3 Millionen Kubikmeter Holz. Von Frankreich her kommend fegte der Jahrhundertorkan mit nie zuvor gemessenen Windgeschwindigkeiten durchs Mittelland – auf dem Jungfraujoch mit 249 km/h und auf dem Uetliberg mit 241 km/h. Die Südschweiz und die Südostschweiz wurden verschont.
Während des Sturms Lothar kamen 14 Menschen ums Leben. Zudem starben 15 Personen bei Holzarbeiten allein im Jahr 2000. Auch die materiellen Schäden waren immens: 600 Millionen Franken Schäden an Gebäuden und 750 Millionen Franken Schäden und Folgekosten am Wald.
Zudem fielen erhebliche Folgekosten an: Weil die Wälder teilweise ihre Schutzfunktion verloren, mussten stattdessen Verbauungen her. Auch Waldstrassen bedurften Reperaturen, Wiederbewaldungsarbeiten und die zusätzliche Pflege des Jungwalds beschäftigten die Förster noch Jahre später.
Profitiert von Lothar hat dagegen die Natur: Studien zeigten Jahre nach dem Sturm auf, dass sich auf Waldflächen, auf denen Bäume entwurzelt wurden, eine höhere Artenvielfalt entwickelte. Dies hauptsächlich, weil mehr Licht den Waldboden erreichte. Die grösste Vielfalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen hat sich dort eingestellt, wo die Flächen nur teilweise geräumt und wiederhergestellt wurden. (az/kob)