Startseite
Panorama
Vermischtes
Kann mal passieren: Ein unüberlegter Satz rutscht einem raus. Dumm nur, wenn man verkabelt ist, wie zuletzt Heidi Z'graggen. Wir haben die bekanntesten Mikrofon-Fails zusammengetragen.
War es ein «akustisches Missverständnis»? Und wenn ja, was ist das überhaupt? Anyway: Es hörte sich so an, als hätte Bundesrats-Kandidatin Heidi Z'graggen bei einer Podiumsdiskussion einen älteren Fragesteller als «Depp» bezeichnen – während das Mikrofon offen war.
Damit ist die Urnerin nicht alleine. Dass auch den berühmtesten Politikern in einem unpassenden Moment etwas unbedachtes rausrutschen kann, zeigen folgende Fälle.
Legendär: die schlechte Laune des damaligen Bundesrates Moritz Leuenberger. Während einer Stunde gab er 2001 Interviews. Dumm nur, dass die Kamera auch zwischen den Interviews lief. «Nei chum, das isch doch ez en Scheiss!»
Der damalige britische Premier Gordon Brown besuchte im April 2010 eine Wahlkampf-Veranstaltung. Dabei waren Gespräche mit Wählern vorgesehen. Unglücklicherweise behielt Brown das Mikro an, nach dem Auftritt sagt er im Auto zu seinem Wahlkampfleiter: «Das war ein Desaster – die hätten mich niemals mit dieser Frau sprechen lassen sollen.» Was sie denn gesagt habe? «Alles, sie war einfach so eine bigotte Frau.»
Während einem Fototermin im März 2005 sagte Prinz Charles in Klosters zu seinen Söhnen: «Diese verfluchten Leute. Ich kann das nicht ausstehen, Mann. Ich meine, er ist so schrecklich, er ist es wirklich.» Er meinte damit den BBC-Reporter Nicholas Witchell.
Auf einer Wahlkampf-Veranstaltung in Illinois im September 2000 wies George Bush seinen Vize Dick Cheney auf einen Journalisten hin: «Da ist Adam Clymer, Major-League-Arschloch von der ‹New York Times›.» Reporter Clymer hatte zuvor einen negativen Artikel über den damaligen Präsidenten geschrieben.
An einem G-8-Gipfeltreffen in Russland im Juli 2006 besprachen der amerikanische Präsident und der damalige britische Premier Tony Blair einen Hisbollah-Angriff auf Israel. Bush ganz undiplomatisch: «Wir müssen Syrien dazu bringen, die Hisbollah dazu zu bringen, mit diesem Scheiss aufzuhören.» Zuvor grüsste er Blair mit: «Yo, Blair! Was geht?» (Minute 0:22)
Bei einem Gipfeltreffen zur nuklearen Sicherheit in Seoul im Jahr 2012 traf sich Obama mit dem damaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew zu einem Medientermin. Die beiden dachten wohl, dass sie ungestört kurz ein paar Worte wechseln könnten. Dabei sprachen sie über heikle Themen wie Raketenabwehrsysteme und deren Abrüstung. Obama: «Das ist meine letzte Wahl ... nach der Wahl hab ich mehr Flexibilität.» Medwedew antwortet: «Ich werde diese Information an Vladimir weiterleiten.»
Am Rande der Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag der Queen unterhielten sich Premier David Cameron, der Erzbischof von Canterbury, der Sprecher des Unterhauses, sowie das Oberhaupt der britischen Krone über den Anti-Korruptionsgipfel, der kurz darauf stattfand. «Wir haben ein paar fantastisch korrupte Länder, die daran teilnehmen werden», hob Cameron an, bevor er Nigeria und Afghanistan als «die wahrscheinlich korruptesten Länder der Welt» bezeichnete.
Als Ronald Reagan am 11. August 1984 seine wöchentliche Samstagsansprache probte, erlaubte er sich einen kleinen Scherz: «Meine amerikanischen Mitbürger, ich bin erfreut, Ihnen heute mitteilen zu können, dass ich ein Gesetz unterzeichnet habe, welches Russland für immer für vogelfrei erklärt. Wir beginnen mit der Bombardierung in fünf Minuten.» Dieser Satz wurde allerdings nicht live ausgestrahlt, erst später kam er an die Öffentlichkeit.
Leider nicht auf Ton zu hören: Bei einem G-20-Gipfel in Cannes sprach der damalige französische Präsident Nicolas Sarkozy mit Obama über den israelischen Premier Benjamin Netanjahu. Sarkozy sagte laut Ohrenzeugen zu Obama: «Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner.» Obama antwortete: «Du hast ihn satt? Ich muss mich jeden Tag mit ihm befassen.»