Villa Langenbach soll ein Familienzentrum werden

In der Villa Langenbach in Lenzburg, zu der ein grosser Garten gehört, könnte man Angebote für Familien konzentrieren, schlägt Grossrätin Barbara Portmann-Müller vor. Die Stadt winkt ab.

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Villa Langenbach

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Aargauer Zeitung

Irena Jurinak

Kinderkrippe, Mittagstisch, Mütter- und Väterberatung hätten in der Villa Langenbach in Lenzburg unter einem Dach Platz. Die Vision von einem Familienzentrum in der Villa der Industriellenfamilie Langenbach unterbreitete die grünliberale Grossrätin Barbara Portmann-Müller auch dem Stadtrat.

«Steht nicht zur Diskussion»

Dieser lehnte den Vorschlag ab. «Die Idee steht nicht zur Diskussion», sagt Stadtschreiber Christoph Moser mit Nachdruck und verweist auf die schwierige Finanzlage der Stadt. Der Stadtrat habe festgehalten, dass die geerbte Liegenschaft für wirtschaftliche Zwecke genutzt werde - sprich verkauft oder vermietet wird.

«Die Lage der Liegenschaft in der Nähe des Bahnhofs und der verwunschene Garten wären ideal für ein Familienzentrum», sagt Portmann. Auf dem 25 Aren grossen Grundstück liesse sich ein naturnaher Spielplatz verwirklichen. Portmann schlägt vor, dort verschiedene bereits existierende Familienangebote unter einem Dach zusammenzuführen: Mütter- und Väterberatung, Ludothek, Freizeitwerkstatt, Elternverein, Spielplatz, Spielgruppe, Krabbelgruppe.

Mit der Nutzung der Villa als Familienzentrum könne durchaus ein marktfähiger Mietpreis erzielt werden. Und die Stadt könne ihre Attraktivität steigern. «Die Situation für verschiedene Organisationen im Bereich Familie und Kinderbetreuung hat sich verschlechtert», erklärt Portmann. Die Aufgabenhilfe und der Mittagstisch sind im Zeughaus einquartiert und müssen jeweils für rund drei Wochen ausziehen, wenn das Militär das Zeughaus benutzt.

Spielgruppe ist heimatlos

Die Spielgruppe Bimbo muss im März aus dem Pavillon beim Kindergarten Breitfeld ausziehen, weil dieser abgerissen wird. Sie hat von der Stadt das Angebot erhalten, in das Zeughaus zu ziehen. Für die Spielgruppe ist das nur eine Zwischenlösung. «Die Räume sind für einen dauernden Betrieb nicht ideal», sagt Marlis Picco von der Spielgruppe. «Bis nach den Sommerferien brauchen wir einen geeigneten Standort.» Auch die Ludothek sucht dringend neue Räume.

Für Barbara Portmann ist ein Familienzentrum nicht nur in der Villa Langenbach denkbar. Anfang nächsten Jahres will sie nochmals bei der Stadt nachfragen. Zurzeit beschäftigt sich laut Stadträtin Heidi Berner eine Arbeitsgruppe unter Anleitung einer Beraterin der kantonalen Fachstelle «Kinder & Familien» mit der Bestandesaufnahme aller Angebote für Familien in Lenzburg.