60 Teams massen sich in der Zusammenarbeit Mensch und Hund: Die Ortsgruppe Olten führte die Schweizer Meisterschaften des schweizerischen Schäferhundeclubs durch.
Urs Amacher
In drei Kategorien liefen die Wettkämpfe im Oltner Kleinholz ab. Der Aufwand war gross, bis es so weit war. Der Egerkinger Dominik Rippstein hatte als OK-Präsident seit anderthalb Jahren an der Vorbereitung dieses nationalen Leistungsvergleichs gearbeitet. Unterstützt wurde er im Organisationskomitee von Patrik Eng (Club-Präsident, Winznau), René Burkhard (Oensingen), Beatrice Heller (Hägendorf), Robert Hermann, Andrea Müller (Ammerswil) und Manuela Rippstein (Egerkingen).
Über 60 Deutsche Schäfer, alle mit zertifiziertem Stammbaum, absolvieren mit sichtlicher Begeisterung das anspruchsvolle Prüfungsprogramm. Für die Teilnahme war die vorgängige Teilnahme an drei Vereinsprüfungen mit einem Resultat von je mindestens 250 von 300 möglichen Punkten Bedingung.
Was die Hunde leisten müssen
Die Hund-Mensch-Teams starteten in drei Klassen: Die Königsklasse ist die IPO, die nach der Internationalen Prüfungsordnung bewertet wird. In der Klasse VPG (Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde) starten die Teilnehmer nach der nationalen Prüfungsordnung. In der Klasse BH messen sich die Begleithunde und ihre Meister beziehungsweise Meisterinnen. Innerhalb der Klassen wiederum gibt es drei Kategorien (Disziplinen). In der ersten muss der Hund eine Spur verfolgen, welche ein Mensch vor einer Stunde gegangen ist.
In der Kategorie B geht es um den Gehorsam des Schäferhundes: Er muss freudig und aufgestellt dem Hundeführer folgen, verbalen Kommandos gehorchen, ein hantelförmiges Holzstück apportieren und dabei eine Hürde überspringen und über eine Schrägwand klettern.
80 bis 100 Übungen
Schliesslich galt es, sechs Verstecke abzulaufen und einen darin verborgenen «Täter» durch Verbellen anzuzeigen. Das gelingt natürlich nur mit täglichem Training. Der Schäferhund braucht 80 bis 100 Übungen, bis er ein Kommando mit der erwarteten Handlung verknüpft. Ängstliche oder aggressive Tiere sind ungeeignet. Beim Training sind weder Härte noch übertriebene Liebe, sondern Geduld und Konsequentsein gefragt.
Auf jede Vorführung pro Kategorie folgt eine detaillierte Bewertung mit Worten und einer Note; das Punktemaximum pro Disziplin beträgt 100 Punkte. Eine total fehlerfreie Übung gelang praktisch nicht. Als Ausnahme beispielsweise erreichten Daniel Born mit seinem bald vierjährigen Wito vom grauen Bund im Fährtenlesen oder Michael Brander mit seinem Eyko von der Burg Hirschberg diese 100 Punkte. Ein Patzer bei einer Übung zeigt aber auch, wie viel Arbeit dahinter steckt, bis die Vorführung zur Zufriedenheit der Punkterichter gelingt.
Rangliste Königsklasse (IPO): 1. Michael Brander mit Eyko v.d. Burg Hirschberg, 294 von 300 Punkten; 2. Theo Dannacher mit Hank von der Mohnwiese, 288 P.; 3. Heinz Leuzinger mit Onja vom Fliesenstein, 288 P. Begleithund 3: Ursula Günther mit Magic vom Schiffgarten, 286 P.; 2. Hélène Weissbaum mit Kinta du Boidamont, 275 P.; 3. Annemarie Graf mit Cara von der Blauen Tanne, 272 P. Vielseitigkeitsprüfungen 3: 1. Alfred Merten mit Olex von der drei Tannen, 275 P.; 2. Sandra Bonetti mit Eyra vom Hexensturm, 274 P.; 3. Heinz Akeret mit Arak vom Seebachtal, 271 P.