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Staupe gefährdet Baselbieter Hunde

Impfalarm im Baselbiet: Der Kanton empfiehlt Hundehaltern, ihre Tiere gegen das Staupe-Virus zu impfen. In der Ostschweiz sind bereits viele Füchse und Dachse erkrankt.

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Hund

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Aargauer Zeitung

Alessandra Paone

Grosser Impfaufruf im Baselbiet - aber nicht gegen Schweinegrippe. Der Appell gilt diesmal den Hundehaltern. Ihnen empfiehlt das Baselbieter Veterinäramt, ihre Tiere gegen das Staupe-Virus zu impfen. In der Ostschweiz sind bereits viele Füchse und Dachse der gefährlichen Viruskrankheit zum Opfer gefallen. Auch Hunde sind gefährdet.

Im Kanton Baselland sind noch keine Fälle von Staupeerkrankungen aufgetreten - weder bei Wildtieren noch bei Hunden, wie Anna Jaggi, stellvertretende Kantonstierärztin, bestätigt. Die Empfehlung sei herausgegeben worden, weil die Leute während der Ferien vermehrt verreisen und sich in den betroffenen Gebieten aufhalten könnten. Ein weiterer Grund sei, dass es in Stadtgebieten und in Dörfern viele Füchse gibt und daher ein Kontakt mit Hunden nicht auszuschliessen ist.

Für den Menschen ungefährlich

Die Ansteckung erfolgt durch den direkten Kontakt mit kranken Tieren oder indirekt über Futter, Wasser und Gegenstände, die mit Sekreten oder Ausscheidungen verunreinigt sind. Staupe kommt vor allem bei Fuchs, Dachs, Marder, Iltis und Wiesel vor. Beim Hund oder Frettchen kann die Krankheit tödlich enden. Für den Menschen ist sie ungefährlich.

In Österreich werden schon seit Jahren Staupefälle beim Wild beobachtet. Die Viruskrankheit breitet sich laut dem Institut für Tierpathologie an der Universität Bern von Osten her aus. Es ist daher zu erwarten, dass sie sich weiter gegen Westen ausdehnt und möglicherweise auch Tiere im Baselbiet befallen wird.

Die Impfung sei die wichtigste zu ergreifende Massnahme, um das Risiko zu reduzieren, dass sich Hunde mit dem Staupe-Virus anstecken, sagt Jaggi. «Im Baselbiet sind die meisten Hunde geimpft», stellt die stellvertretende Kantonstierärztin zufrieden fest. Die Impfung muss jährlich erneuert werden. Als weitere Massnahme könnten Hundebesitzer darauf achten, dass sie ihren Vierbeiner in den betroffenen Gebieten an der Leine halten. Im Baselbiet sei dies im Moment nicht nötig, zumal die Wildhüter bis jetzt keine erkrankten Wildtiere gefunden haben.

Zeichen: Fehlende Scheu oder Apathie

Kranke Wildtiere würden durch ihr verändertes Verhalten auffallen wie mangelnde Scheu oder Apathie, erklärt Jaggi. Bei Hunden seien hingegen Augen- und Nasenausfluss, Fieber sowie ein gestörtes Allgemeinbefinden kennzeichnend für das Staupe-Virus. Der Krankheitsverlauf könne sehr unterschiedlich sein - von akut bis sehr schleichend.