Solarstrom erlebt einen Boom

Das Fricktal verfügt laut Statistik über mehr nebelfreie Tage als andere Aargauer Gegenden. Es ist daher für die Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen sehr gut geeignet. Das Förderprogramm des Kantons hat etliche Gebäudebesitzer veranlasst, auf ihrem Hausdach Strom oder Warmwasser zu produzieren.

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Solar Fricktal

Solar Fricktal

Aargauer Zeitung

Geri Hirt

«Jeder sein eigener, kleiner Stromproduzent» ist eine Vision, die heute in vielen Köpfen steckt. Umweltprobleme und Energieknappheit nehmen beim Sorgenbarometer der Bevölkerung Spitzenplätze ein. Es erstaunt daher nicht, dass sich viele Leute Gedanken machen, wie sie ihren Energiekonsum einerseits durch Sparmassnahmen reduzieren und wie sie andererseits durch die Produktion von Sonnenenergie einen Beitrag leisten könnten. Der Kanton Aargau fördert mit 14 Millionen Franken die Verbesserung der Energieeffizienz. Hausbesitzer, welche die Gebäudehülle oder die Haustechnik energetisch sanieren und Solarkollektoren oder Photovoltaikanlagen auf ihren Hausdächern installieren, können beim Kanton einen entsprechenden Antrag stellen. Von dieser Möglichkeit haben sehr viele Gebäudebesitzer Gebrauch gemacht. So auch im Fricktal.

Nachhaltige Stromproduktion

«Dank dem Förderprogramm des Kantons konnte bei vielen Hausbesitzern die Realisierungsschwelle überwunden werden», sagt René Schönmann von der Firma Jost Frick AG. Er bietet mit seiner Firma im Sinne eines Generalunternehmens die Planung von Photovoltaikanlagen bis zu deren Inbetriebnahme an. Dazu gehören Bewilligungsverfahren, Koordination der Bauhandwerker, inkl. Elektroinstallation. Das Förderprogramm sollte nach Meinung von René Schönmann weitergeführt werden, «damit ein funktionierender Markt entsteht». Dies würde bei den Herstellern von Photovoltaik-Modulen zu einem grösseren Wettbewerb und damit zu günstigeren Preisen führen.

Aufgrund der enormen Nachfrage in Bezug auf die Förderbeiträge soll seitens des Kantons für 2010 etwa gleich viel Geld zur Verfügung gestellt werden wie dieses Jahr, sofern der Grosse Rat im kommenden Dezember die entsprechenden Mittel bewilligt. Damit würde der Anreiz einerseits zu einer nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz durch Sanierung von Gebäudehüllen, andererseits die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien gefördert.

«Der Umwelt etwas zurückgeben»

«Der finanzielle Anreiz war ausschlaggebend beim Entscheid, eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu montieren», sagt Daniel Buchs aus Hornussen, der vor vier Wochen sein eigenes «Kraftwerk» auf dem Hausdach in Betrieb nahm. «Ohne diesen Beitrag des Kantons wäre die Schmerzgrenze für eine solche Investition zu hoch», erklärt er.

Daniel Buchs ist seit jungen Jahren in Bezug auf Energiefragen sensibilisiert. Bereits 1980 liess sein Vater eine Wärmepumpe installieren. «Das war damals ein Prototyp.» Man müsse der Umwelt etwas zurückgeben, insbesondere, wenn dies in einem vernünftigen Mass und im finanziell möglichen Rahmen geschehen könne, ist Daniel Buchs überzeugt. «Man darf nicht Wasser predigen und gleichzeitig Wein trinken», sondern müsse ein positives Beispiel geben, sagt Buchs, der in Hornussen Gemeinderat ist. Er habe sich seit längerer Zeit überlegt, welchen Beitrag er selbst diesbezüglich leisten könne. Der Förderbeitrag habe ihm den Entscheid zur Installation einer Photovoltaikanlage erleichtert. «Die Anlage läuft seit dem ersten Tag hervorragend und macht einem richtig Freude; ich kann sie jedermann empfehlen.»

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