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Digitec Galaxus und andere bekannte Anbieter werden am Black Friday von konsumwütigen Besuchern überrannt. Was ist da los?
Die grössten Online-Shops des Landes befinden sich an diesem Freitag im Ausnahmezustand. Es sind keine bösartigen DDoS-Attacken, die die Server lahmlegen, sondern Millionen Internet-User auf Schnäppchenjagd. #Blackfriday.
Zugriffszahlen kann Digitec Galaxus noch keine nennen zum Black Friday, aber das Interesse war bereits zum Auftakt gewaltig. «Der Ansturm war von Mitternacht bis ca. 01.45 Uhr dermassen gross, dass sowohl Digitec als auch Galaxus überlastet waren», bestätigt Mediensprecher Alex Hämmerli.
Bei Twitter gab es einige kritische Reaktionen und es wurde die Vermutung geäussert, dass die Online-Shop-Betreiber ihre technische Infrastruktur zu wenig verstärkt hätten.
Bei Digitec Galaxus wird dies zurückgewiesen. Die Techniker hätten mit Blick auf den umsatzstärksten Tag extra weitere Webserver aufgebaut und diese optimal auf die Datencenter verteilt, betont Hämmerli. «Ausserdem haben wir für heute alle nicht benötigten Systemaufgaben und Abfragen abgeschaltet.»
Das müssen extremste Trafficausschläge sein! Detailhändler, die es letztes Jahr schon traf, wie #interdiscount und für mich doch eher überraschend auch #digitec_de mit #Blackout am #BlackFriday. In Gedanken bei den Server-Admins. @vsvch pic.twitter.com/Q2UaSGcwk8
— Olivier Blattmann (@OBlattmann) 24. November 2017
Der Ansturm sei aber noch grösser, als man erwartet hatte. «Mittlerweile haben wir der Performance zuliebe sogar die redaktionellen Inhalte auf unseren Frontseiten ausgeblendet.»
Bei Digitec Galaxus und anderen Shop-Betreibern waren am Freitag zur Mittagszeit viele Schnäppchen bereits «vergriffen». Wenn ein Produkt ausverkauft sei, rutsche ein weiteres Angebot nach, betont Hämmerli. «Wir empfehlen unseren Kunden deshalb, uns über den Tag verteilt mehrmals zu besuchen. Ausserdem doppeln wir am Montag mit Cyber Monday nach.»
PS: Als Kontrast zum Black Friday gibt's den Kauf-Nix-Tag. Dieser konsumkritische Aktionstag hat seinen Ursprung auch in den USA und wird dort als «Buy Nothing Day» bereits am (arbeitsfreien) Tag nach Thanksgiving begangen. In Europa wird hingegen auch am Samstag gegen blinde Konsumwut protestiert.
Bär: Was ist denn #BlackFriday?
— Kiki (@e13Kiki) 24. November 2017
Ich: Am Tag nachdem sich Amis an Truthahn überfressen u. gefeiert haben, wie sich Footballspieler Schädel-Hirn-Traumata zuziehen, müssen sie dringend für irgend etwas Geld ausgeben, um ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden.
Bär: #allebekloppt
Der Schweizer Markteintritt von Amazon stehe unmittelbar bevor, berichtete «Bilanz» am Donnerstag. Der weltgrösste Online-Händler habe ein Kooperationsabkommen mit der Schweizer Post abgeschlossen. Die Post werde künftig die Verzollung für Amazon vornehmen. «Wir rechnen damit, dass im Dezember oder Januar die ersten Päckli kommen», zitiert das Wirtschafts-Magazin «eine involvierte Stelle».
In Deutschland ist Amazon derweil von Streiks betroffen. Inmitten der Schnäppchen-Woche rund um die Aktionstage «Black Friday» und «Cyber Monday» rief die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten an mehreren deutschen Amazon-Standorten auf, die Arbeit niederzulegen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Eine ganze Woche lang gebe es Rabatte und neue Angebote, gleichzeitig würden den Beschäftigten aber «elementare Rechte» verwehrt. (dsc/sda)