Die Münzklauberei für die Bergfahrt am Billettautomaten hat ein Ende. Mit der Saisonkarte für den Skilift kann erstmals seit langem wieder das Busticket gelöst werden.
Daniela Deck
Wer in den drei Monaten 16 der 50 Bergfahrten mit dem Bus macht, holt das Saisonabi raus», rechnet Adrian Cslovjecsek vor. Er ist im Verwaltungsrat der Skilift Grenchenberg AG für die Administration zuständig. Dass man mit dem Busbetrieb Grenchen und Umgebung (BGU) ein Arrangement für eine Saisonkarte treffen konnte, freut ihn. «Das kommt den Leuten auch zugute, wenn sie einmal nicht skifahren, sondern schlitteln oder wandern wollen.» Nichtskifahrer gehen allerdings (noch) leer aus. Das «Berg-Generalabonnement» ist bisher nicht ohne Skikarte zu haben. Berechnet sei die Buskarte - gültig vom 12. Dezember bis zum 14. März - auf Basis des Halbtaxabos. Das heisse aber nicht, dass dieses Voraussetzung zum Kauf bildet, wie Cslovjecsek betont.
Revisionsarbeiten am Skilift
Zur Vorbereitung der 51. Skiliftsaison haben auf dem Grenchenberg umfangreiche Revisionsarbeiten stattgefunden. Cslovjecsek zählt auf: «Wir haben am Skilift alle Bügelaufhängungen ersetzt und die Lager sowie die Gummidichtungen erneuert.» 50 000 Franken habe sich die Skilift AG die Erneuerung kosten lassen.
Für die Revision konnte die Liftbetreiberin auf das Wissen und die Arbeitskraft des Direktors der Bergbahnen Adelboden zählen. «Markus Hostettler war im Sommer eine Woche auf dem Berg. Er war begeistert», erzählt der Skilift-Verwaltungsrat von seinem einstigen Schulkameraden, den es von Grenchen ins Oberland verschlagen hat. «Hostettler hatte seine Spezialwerkzeuge dabei. So konnte er Arbeiten machen, die wir nicht hätten ausführen können», erklärt Cslovjecsek.
Seit dem letzten Jahr arbeitet die Skilift AG mit den Bergbahnen Adelboden und Lenk zusammen. Die Ergebnisse nach der ersten Saison lassen Cslovjecsek hoffen für diesen Winter. «Bis vor zwei Jahren verkauften wir ungefähr 40 Skisaisonkarten, meistens an unsere Aktionäre. Letztes Jahr waren es 80, und diese wurden durchaus nicht nur von den Aktionären gekauft.» Er wisse von Leuten, die von der Zusammenarbeit Grenchen-Adelboden profitieren, weil sie eine Ferienwohnung in der Lenk besitzen.
Adelbodner profitieren langfristig
Wer die Grenchner Saisonkarte kauft, erhält die Tageskarte in Adelboden zum Einheitspreis von 28 Franken. Bei den Erwachsenen bedeutet das eine Reduktion um die Hälfte. Bei den Jugendlichen und Kindern ist es entsprechend weniger. Umgekehrt, vom Oberland aus gesehen, sind die Vorteile weniger gross. «Die Leute von dort kommen kaum in Grenchen skifahren, ausser sie starten hier an einem Rennen», ist sich Cslovjecsek bewusst. Doch er teilt die Überzeugung des Oberländer «Götti», der Bergbahnen Adelboden: «Wer auf dem Grenchenberg Ski fährt, besucht früher oder später einen der grossen Wintersportorte.»
Erster Schnee brachte Handarbeit
Cslovjecsek ist kein Wetterprophet. Doch die herbstlichen Schneefälle auf dem Berg wertet er als Vorboten auf einen weissen Winter. Das Schäumchen, das schon im Oktober fiel, habe der Skilift AG sogar Handarbeit beschert, erzählt er schmunzelnd. «Wir wollten mit dem kleinen Bagger am 24. Oktober noch eine Leitung verlegen. Aber es war zu rutschig. So mussten wir den Graben halt mit den Pickeln ausheben.»