Die tägliche Portion Meiereien aus der Aargauer Zeitung.
Die «Süddeutsche Zeitung» gehört zu den grossen und wichtigen Zeitungen in Deutschland. Sie ist auch für den Schweizer Leser interessant. Zum Beispiel dann, wenn er lesen möchte, was und wie im renommierten Blatt über die Schweiz berichtet wird. Also nimmt man die gestrige Ausgabe und beginnt zu blättern. Findet sofort spannenden Lesestoff.
Zum Beispiel, dass die deutschen Heime und Krankenhäuser in arge Personalnot geraten, wenn der Zivildienst wie vorgesehen auf sechs Monate verkürzt wird. Oder dass die Liechtenstein-CD mit den Daten deutscher Steuerhinterzieher dem Staat 626 Millionen Euro bringen wird. Oder dann im Sportteil ein grosses Hitzfeld-Interview (ohne jeden Bezug zur Schweiz), im Feuilleton eine Würdigung des Sitar-Virtuosen Ravi Shankar, der 90 Jahre alt geworden ist.
Lesestoff für Stunden - aber nichts über das Nachbarland Schweiz.
Wirklich nichts? Doch, wer lange genug blättert, wird fündig: Auf Seite 33 ein kurzer Text mit dem Titel «Opfer der Schweizer wird wieder gesund». Die Meldung handelt vom Prozess gegen die drei Schweizer, die vor einem Jahr in München fünf Männer grundlos zusammengeschlagen und zum Teil schwer verletzt haben. Ein Opfer sei seither schwerhörig. Aber die Ärzte seien zuversichtlich, dass der Mann, dessen Gesicht die Schweizer Schläger zertrümmert hatten, eines Tages wieder hören könne. Im Übrigen schwiegen die Angeklagten weiterhin. Und der Prozess ziehe sich noch weiter in die Länge.
Mehr gab es gestern in der «Süddeutschen Zeitung» über die Schweiz und die Schweizer nicht zu sagen.