Wie weiter mit dem Skigebiet Balmberg? Die Lifte müssen in den nächsten Jahren saniert werden. Ohne Schneesicherheit ergeben diese Investitionen aber wenig Sinn.
Gaudenz Oetterli
Schnee vorhanden, Piste gut, alle Lifte geöffnet. Wer nicht weit reisen, aber trotzdem einen Tag auf den Brettern verbringen will, ist über eine solche Meldung auf der Internetseite der Sportanlagen Balmberg hocherfreut. Bis anhin war das schwächste Glied in dieser Kette eigentlich immer der Schnee. In den nächsten Jahren könnte dies ändern. Denn wie Radio 32 gestern vermeldet hat, droht der Skiregion Balmberg mittelfristig das Aus.
«Einfach sanieren bringt nichts»
«Die vier Lifte auf dem Balmberg sind alt und müssen saniert werden», erklärt Guido Sterki, Verwaltungsrats-Präsident der Sportanlagen Balmberg AG. Er schätzt die verbleibende Lebensdauer der Anlagen auf noch zwei bis sieben Jahre. «Eine Investition in die Infrastruktur ergibt aber mit immer unsicherer Schneelage wenig Sinn. Wollen wir den Betrieb sicherstellen, brauchen wir eine sicherere Schneelage.»
Aus diesem Grund hegt man den Plan, Schneekanonen anzuschaffen. Diese Investition wiederum sei aber sinnlos mit Schleppliften: «Wir müssten das Lifttrassee beschneien, und das lohnt sich nicht.» Also müsste als weitere Folge der Schneekanonen auch ein neuer Lift gebaut werden. Und aufgrund der Sachlage käme nur ein Sessellift infrage.
Scheitert Plan an Finanzierung?
«Ein Sessellift wäre optimal», sagt Guido Sterki, «damit könnten wir 2200 Personen pro Stunde befördern. Das ist mehr als jetzt mit allen Liften zusammen.» Und schliesslich seien die Gäste noch nie ein Problem gewesen, «die Leute kommen, wenn es Schnee hat». Die Idee sei, den Lift als Ersatz für die Anlagen «Kähle» und «Röti» zu bauen, auf der gesamten Länge der beiden alten Lifte, die dafür abgerissen würden.
Die Idee zu dieser «Gesamtsanierung» des Skigebiets Balmberg hatte Sterki schon letztes Jahr. Aufgrund des grossen Hakens hat er sie aber seit geraumer Zeit auf Eis gelegt. «Das Projekt würde rund 12 bis 15 Millionen Franken kosten.» Die zwei Betreiberfamilien Sterki und Kurth sind nicht in der Lage, so viel Geld aufzubringen. «Zu Beginn hatten wir ein paar Interessierte. Aber ein Investor will nach zehn Jahren eine Rendite sehen. Wir haben eine Analyse machen lassen und festgestellt, dass dies auf dem Balmberg eher nicht der Fall sein wird.»
Wie es nun weitergeht, und ob sich noch ein Investor finden lässt, kann Sterki nicht sagen. Er weiss jedoch: «Wenn auf dem Balmberg in den nächsten Jahren nichts passiert, wird das Skigebiet mittelfristig aus dem Pistenbericht verschwinden.»