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Schimmel im Gemeindearchiv

13 Punkte umfasst die Traktanden-liste der Fahrwanger Gmeind von diesem Donnerstag. Kreditanträge für total 2,1 Millionen Franken stehen drauf. 90 000 Franken sind für die Sanierung des Gemeindearchivs vorgesehen.

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Aargauer Zeitung

Fritz Thut

Für einmal wiehert nicht der Amtsschimmel, sondern Grauschimmel macht sich im Fahrwanger Gemeindearchiv bemerkbar. Grund für den Pilzangriff auf alte Protokolle und Dokumente ist die zu hohe Luftfeuchtigkeit im Gewölbekeller des Gemeindehauses.

Gemäss Gemeindeammann Marlène Campiche ist dies jedoch nicht das einzige Problem des Gemeindearchivs. Das Gedächtnis Fahrwangens braucht nicht nur eine Spezialreinigung der befallenen Papiere und trockenere Räume (im Mehrzweckhallengebäude), sondern auch eine neue Ablageordnung (Registraturplan nach den Vorgaben des Staatsarchivs und des Verbandes Aargauer Gemeindeschreiber).

Für diese Arbeiten, die an zwei auswärtige Spezialfirmen vergeben werden, wird an der Gemeindeversammlung ein Kredit in der Höhe von 90 000 Franken beantragt.

«Nicht jedes Jahr»

Neben der Übernahme von Anteilen an der Jahresmiete für die neue Arztpraxis in der Höhe von 30 000 Franken («Sonntag» vom 15. November) ist der Archivkredit der kleinste, über den Fahrwanger diesen Donnerstag zu entscheiden haben. Total sollen jedoch 2,1 Millionen Franken lockergemacht werden.

Dies ist viel Geld in einer Gemeinde, die 2010 bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 118 Prozent einen Ausgabenüberschuss von rund einer halben Million Franken aufweisen wird. Allein der wegfallende Übergangsbeitrag beim kantonalen Finanzausgleich führt hier zu Mindereinnahmen von einer Viertelmillion. «Wir sind uns bewusst, dass wir nicht jedes Jahr einen solchen Voranschlag vorlegen können», hofft Ammann Campiche, dass ein Budget mit einem solchen Riesendefizit die Ausnahme bleibt.

Vorgezogene Kanalisationssanierung

Trotz der angespannten Finanzlage hat auch Fahrwangen viele Aufgaben zu erledigen. Neben Anteilen an den Friedhofausbau (99 000 Franken) und das neue Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Oberes Seetal (251 000 Franken) stehen diesmal zwei Infrastruktur-Kredite an.

Während die 968 000 Franken für die Belagssanierung, Trottoirverlängerung und den Ersatz der Bachbrücke an der Aescherstrasse im Finanzplan figurierten, musste die Sanierung der Kanalisation am Hallwilerweg ungewollt vorgezogen werden.

Bei starken Regenfällen gab es bei angrenzenden Liegenschaften Überschwemmungen und in diesem Jahr auch wieder Kellerüberflutungen. Diese Missstände sollen behoben werden, indem die bisher unterdimensionierte Leitung durch Rohre mit 40 und 60 Zentimeter Durchmesser ersetzt werden sollen. Die 150 Meter lange Leitung und sechs neue Kontrollschächte kosten 375 000 Franken.

Re-Start für Primarschulhaus

Am Horizont dräut aber noch ein weit grösserer Brocken: Die Sanierung des Primarschulhauses wird mehrere Millionen Franken verschlingen. Nun werden 300 000 Franken für die Erstellung des Bauprojektes beantragt. Dies entspricht einem neuen Anlauf, nachdem die Vorarbeiten wegen der Diskussionen ums das Bildungskleeblatt gestoppt worden waren.

Erfolgt nun der Startschuss, kann die Sanierung des überhaupt nicht mehr zeitgemässen Schulhauses bei optimalem Verlauf bis zu Beginn des Schuljahres 2013/14 abgeschlossen sein.