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In der Prattler Raststätte «Windrose» machen täglich rund 330 Transporter mit gefährlichem Gut Halt. Diese müssten separat gesichert werden, forderte der Kanton. Eine Risikoanalyse des Bundes sieht das anders
Daniel Ballmer
Immer wieder hat der Kanton den Bund dazu gedrängt, Massnahmen zu ergreifen. Die Hoffnung wird nun aber wohl ein weiteres Mal enttäuscht.
Offiziell ist noch gar nichts. Denn noch ist die neue Risikoanalyse des Bundes nicht offiziell verabschiedet. Doch hinter vorgehaltener Hand wird bereits jetzt erzählt, dass rund um die A2-Raststätte Pratteln kaum mit neuen Sicherheitsmassnahmen zu rechnen ist.
Und dies, obwohl das Baselbieter Sicherheitsinspektorat schon seit Jahren regelmässig davor warnt, dass das dortige Risiko durch Gefahrenguttransporte «nicht akzeptabel» sei.
Die Raststätte ist «extrem stark frequentiert». Jährlich mehr als 4 Millionen Menschen machen dort Halt. Direkt neben dem Parkplatz verläuft die A2, auf der täglich rund 330 Gefahrenguttransporte mit explosiven oder flüchtigen giftigen Stoffen wie Benzin oder Chlorgas verkehren. Bei einem gravierenden Unfall können sehr viele Men-schen betroffen sein. Die Baselbieter Regierung hatte den Bund denn auch schon mehrfach auf die Gefahr hingewiesen.
Keine grossen Hoffnungen
Tatsächlich hatte das Bundesamt für Strassen (Astra) grundsätzlich bestätigt, dass der Bereich «Windrose» als problematisch einzustufen sei. Dennoch habe der Bund die Baselbieter Resultate angezweifelt und nochmals eine eigene Risikoanalyse in Auftrag gegeben. Diese steht nun vor dem Abschluss. Ein Entwurf soll aufgezeigt haben, dass das Risiko allein aufgrund des hohen Verkehrs- und Stauaufkommens sowie der hohen Unfallrate als «nicht akzeptabel» einzustufen wäre, ist inoffiziell zu hören.
Für die Verkehrsteilnehmer auf der A2 selber seien wohl kaum zusätzlich Sicherheitsmassnahmen möglich. Aufgrund der sehr hohen Auslastung seien verkehrslenkende Massnahmen wohl nicht umsetzbar. Und die A2 könne in diesem Bereich auch nicht weiter ausgebaut werden. Die Baselbieter Behörden rechnen im Laufe des Jahres mit dem abgeschlossenen Ermittlungsbericht. Grosse Hoffnungen scheint man sich aber auch in Liestal nicht mehr zu machen: «Vermutlich wird man mit dem Risiko weiter leben müssen.»