Sie ermittelte vier Jugendliche, welche unter falschen Angaben Geld für einen erfundenen neuen Kunstrasen des FC Dietikon sammelten.
Sidonia Küpfer
Die Kantonspolizei hat vier Jugendliche ermittelt, die im Oktober von Tür zu Tür gingen und vorgaben, im Namen des FC Dietikon Geld zu sammeln. Der Verein sammelte aber gar kein Geld. Bei den vier Burschen handle es sich um einen 16-jährigen Italiener, zwei 15-jährige Schweizer sowie einen 16-jährigen Serben, wie die Kantonspolizei gegenüber der LiZ erklärte. Alle vier sind im Bezirk Dietikonwohnhaft.
Drei Jugendliche seien geständig, ein Schweizer gebe zwar zu, von den Aktionen gewusst zu haben, bestreite aber beim Sammeln mit von der Partie gewesen zu sein, so die Kantonspolizei.
Der entscheidende Tipp sei vonseiten einer Geschädigten ausgegangen: Sie habe auf der Strasse einen der jugendlichen Betrüger wieder erkannt und daraufhin die Polizei informiert, berichtete die Kantonspolizei. Im Laufe der Ermittlungen sei man dann auf die anderen drei Jugendlichen gestossen.
Geklingelt und gelogen
Die Masche war einfach: Zwei Jugendliche klingelten an der Wohnungstüre und gaben sich als Junioren des FC Dietikon aus. In dessen Namen seien sie am Geldsammeln für einen neuen Kunstrasen, der den Junioren zugute komme, so berichtete es der Geschädigte R. W. der LiZ (vgl. Ausgabe vom 14. Oktober). Weil ihm die Juniorenarbeit am Herzen liege, habe er 50 Franken gespendet und sich in eine Spenderliste eingetragen. Der Ärger war gross, als herauskam, dass der Fussballclub gar keine solche Sammlung durchführte und dass er auch keinen neuen Kunstrasen plane.
Nebst R. W. hatten sich bei Thomi Roth, dem Präsidenten des FC Dietikon, im Oktober drei weitere Geschädigte gemeldet. Während R. W. auf eine Anzeige verzichtete, entschieden sich andere Geschädigte offenbar dafür, sodass die Kantonspolizei Ermittlungen aufnehmen konnte. Roth hatte sich bei Nachbarn erkundigt und erfahren, dass die jugendlichen Betrüger ganze Liegenschaften von Tür zu Tür abgeklappert hätten.
Keine FC-Junioren
Für Thomi Roth ist der Ermittlungserfolg der Kantonspolizei ein unerwarteter und guter Abschluss dieser unerfreulichen Geschichte: «Ich bin vor allem froh, dass es sich nicht um Jugendliche aus meinem Verein handelt. Das bestätigte mir die Kantonspolizei.» Namen seien ihm natürlich nicht genannt worden, aber man habe ihm versichert, dass die Jugendlichen keine Vereinsmitglieder seien. Roth schätzt es, dass die Polizei diese Angelegenheit so ernst genommen haben und schliesslich habe aufklären können.