Seit fast 50 Jahren betätigt sich die Ortsbürgergemeinde Zufikon mit Geschick im Landhandel und Wohnungsbau. Im Frühling 2010 soll das bisher teuerste Wohnbauvorhaben angepackt werden.
Lukas Schumacher
Der Ortsbürgergemeinde Zufikon geht es finanziell gut. Sie gehört zu den 15 wohlhabendsten Ortsbürgergemeinschaften im Aargau. Zwar kann Zufikon nicht mit den finanzkräftigsten Ortsbürgergemeinden Aarau, Kasieraugst, Rheinfelden, Bremgarten und Baden mithalten. Aber die Zufiker Vermögensbestände sind sehr ansehnlich: Aktiven (inklusive Anlagen/Gebäude) von 15,5 Mio. Franken; Guthaben bei der Einwohnergemeinde Zufikon von rund 5 Millionen Franken; Forstreservefonds von 1,3 Mio. Franken.
Geschickt investiert
Wie die meisten Ortsbürgergemeinden im Aargau erachtet auch die Ortsbürgergemeinde Zufikon die Wald- und Forstwirtschaft als ihre Kernaufgabe, gefolgt von der Vermögensverwaltung. In der Sparte Vermögensverwaltung hat Zufikon in den letzten Jahren tüchtig gepunktet. Geschickte lokale Landkäufe und -verkäufe sowie Investitionen in den Wohnungsbau stärkten die Ortsbürgergemeinde materiell und trugen so zur vorteilhaften Entwicklung der Institution Ortsbürgergemeinde bei.
«Wir streben nicht nach Gewinnmaximierung», sagt der Zufiker Gemeinderat Daniel Juchli, der Vorsteher des Ressorts Ortsbürgerwesen, «aber unter dem Strich muss eine Rendite herausschauen. Sonst könnten wir finanziell keine kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Beiträge leisten.» Rund 26 000 Franken überweist die Ortsbürgeremeinde nächstes Jahr an Gemeindebibliothek, an Dorfvereine, an Privatpersonen und die Stiftung Emaus.
Grösster Wurf bahnt sich an
Erste Landverkäufe tätigte die Ortsübrgergemeinde Zufikon in den Jahren 1961/1962 im Belvédère. Der Bau des Ortsbürgerblocks an der Oberdorfstrasse anno 1971/1972 war die erste von vier Investitionen in den Wohnungsbau. Jetzt steht der fünfte und bisher grösste Immobilienwurf an. Falls die Ortsbürgergemeindeversammlung am 30. November grünes Licht gibt, entsteht im Gebiet Schulstrasse für rund 8,9 Millionen Franken die Siedlung Sentenblick. Es handelt sich um 21 komfortable Mietwohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern, davon 13 Wohnungen à 31⁄2 Zimmer, 5 Wohnungen à 21⁄2 Zimmer und 3 Wohnungen à 41⁄2. Eine Tiefgarage mit 41 Autoabstellplätzen ergänzt die Überbauung. Im Frühling 2010 erfolgt der Spatenstich. Es wird mit einer Bauzeit von 18 Monaten gerechnet, wonach die Siedlung im Herbst 2011 bezugsbereit sein dürfte. Finanziell kann die Ortsbürgergemeinde den «Sentenblick» stemmen. Eigenmittel im Betrag von 6,2 Mio. Franken stehen zur Verfügung, und 2,15 Mio. will man via Hypothek fremdfinanzieren. Für die Projektierung wurden vor einem Jahr 570 000 Franken bewilligt, sodass die Gesamtkosten 8,92 Mio. Franken betragen.