Weil Spielgeräte des neuen Spielplatzes beim Kindergarten Allmend in Turgi bei Prüfung durchfielen, dürfen Kinder den Spielplatz derzeit nicht mehr benützen. Es müssen Sicherheitslücken gestopft werden.
Andreas Tschopp
«Es ist ein Elternprojekt erster Güte», steht auf der Homepage der Primarschule Turgi zu lesen über den Spielplatz beim Kindergarten Allmend. Erstellt wurde dieser auf Eigeninitiative von Eltern im Quartier Wil. Die Idee dazu war an einem Elternabend geboren und danach mit enormem Elan umgesetzt worden. «Die Arbeit war hart, aber es war auch toll, wie die Väter da zur Sache gingen», steht weiter zu lesen auf der reich bebilderten Internetseite, auf der zudem betont wird: «Die Arbeiten wurden professionell ausgeführt.» Doch jetzt ist der Spielplatz abgesperrt.
Wie die Gemeinde Turgi mitteilt, habe bei der Übergabe des neuen Spielplatzes durch die Initianten an die Gemeinde auch die Prüfung der Anlage durch einen Experten der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) stattgefunden. «Leider ergaben sich Sicherheitslücken, sodass sich der Gemeinderat gezwungen sah, den Spielplatz zu sperren, da für mögliche Unfälle auf öffentlichem Grund die Gemeinde haften würde», heisst es zur Begründung in der Mitteilung.
Spezialfirma behebt Mängel
Darin wird betont, dass die Expertise eines professionellen Spielgeräte-Herstellers gezeigt habe, «dass gewisse Holzteile des Kletterturms ausgewechselt werden müssen, damit die Sicherheit der Kinder garantiert werden kann». Wie der Gemeinderat beschlossen hat, werden diese Umbauten durch eine Spezialfirma ausgeführt. Nach den Sommerferien werde der Spielplatz beim Kindergarten Allmend für die Kinder wieder zugänglich sein, wird in der Mitteilung der Gemeinde hervorgehoben.
Spielplatz-Initiant: «C'est la vie»
Was sagt der «Erfinder» und Initiant des neuen Spielplatzes beim Kindergarten Allmend zu den festgestellten Mängeln und zur verhängten Sperre? «C'est la vie», lautet die erste Reaktion von Pius Huwiler. Die Vorschriften hätten seit dem Baubeginn 2007 gewechselt, ebenso der bfu-Experte, meint das Mitglied der Schulpflege, das dort das Bauwesen betreut.
Wie Huwiler betont, «kann es kein Elternteil verstehen», dass bei der Abnahme die Sicherheit bemängelt wurde. Das sei «Angstmacherei», kritisert der Spielplatz-Initiant und verweist auf andere Spielorte, die viel gefährlicher seien für Kinder.
«Handlungsbedarf» andernorts
In diesem Sinn findet es Huwiler in Ordnung, dass auch die anderen Spielplätze auf öffentlichem Grund überprüft werden. Dies hat der Gemeinderat Turgi zusammen mit der Schulleitung so angeordnet. «An einigen Stellen besteht Handlungsbedarf», hält der Gemeinderat fest, der sich «bemüht, die Mängel so schnell wie möglich beheben zu lassen.»