Mehrere Male war er Langenthals Hauptattraktion: Der See vor dem Choufhüsi. Angeregt durch Gespräche mit seinen Gästen will Hoftreff-Wirt Kurt Steineberg das Wasser nun wieder in die Marktgasse bringen. Mit der Überarbeitung seiner Homepage versuche er vermehrt «die Leute aus dem Busch zu klopfen».
Olivier Andres
«Wer hilft mit, diesen See nochmals zu realisieren?», fragt Kurt Steineberg auf www.langenthal.com. Rückblende: 1992 initiierte Steineberg mit Mitstreitern die Feste der Geschäftsvereinigung für Langenthal (GfL), in deren Rahmen der Platz vor dem Choufhüsi oder der obere Teil der Marktgasse in einen See verwandelt wurden. Mit Erfolg: Die Besucher pilgerten aus der ganzen Region nach Langenthal und der See wurde zur Hauptattraktion. «Jedes zweite Wort, das ich zu hören bekam war: lasst den See stehen», sagte Steineberg 1993. «Betonieren und vollendete Tatsachen schaffen; damit wäre das ‹Gstürm› um die verkehrsfreie Marktgasse gelöst», so eine andere am Fest gehörte Aussage.
Wieso nicht noch einmal?
Seit der See letztmals realisiert wurde, sind viele Jahre vergangen. Doch bald könnte sich die Stadt wieder «Longvalley on the Lake» nennen. Seit er sein im letzten Jahr eröffnetes Lokal Hoftreff mit einem vergrösserten Foto des Sees geschmückt habe, werde er immer wieder auf die damalige Aktion angesprochen, sagt Steineberg. «Alle fragen, wieso dieser See nicht noch einmal errichtet wird.»
«Mach du doch etwas», entgegne er dabei jeweils, sagt Steineberg und betont, dass er den See bereits mehrmals realisiert habe. Diese Aufforderung wirkt: «Sicher zehn Personen sagten spontan: wir helfen mit.» Steineberg, der von der Umsetzbarkeit dieses Vorhabens überzeugt ist, ist froh über die angekündigte Unterstützung: «Denn alleine kann ich nichts machen.» Auch seine Mitstreiter von den GfL-Festen seien über das Vorhaben informiert.
Derzeit befinde er sich aber sozusagen noch «in der Warteschlaufe», sagt der 74-Jährige. Nach den Sommerferien werde er jedoch jene, die ihre Unterstützung zugesagt haben, beim Wort nehmen. Sobald die Sache konkret werde, suche er selbstverständlich auch das Gespräch mit der Gemeinde.
«Das Wort heisst ‹machen›», sagt Steineberg. Nur immer zu diskutieren und von «sollte» zu sprechen, bringe nichts. Dabei müsse nicht zuletzt auch Flexibilität bewiesen werden, was vor allem auch für die seit langem nötige Attraktivierung der Marktgasse gelte. Bereits vor Jahren sei etwa vorgeschlagen worden, vor dem Choufhüsi ein Wasserspiel zu errichten. Schnell sei der Plan jedoch auf Widerstand gestossen. «Und kurz darauf wurde in Bern das Wasserspiel auf dem Bundesplatz realisiert», so Steineberg.
Die Leute aus dem Busch klopfen
Diese und andere Ideen zur Attraktivierung Langenthals finden sich auf Steinebergs Internetseite. «Die Homepage wird nun forciert», sagt der umtriebige Langenthaler. Momentan werde sie daher neu gestaltet, in einigen Wochen sei der neue Internetauftritt aufgeschaltet. «Ich will versuchen, die Leute etwas aus dem Busch zu klopfen und zu sagen: macht doch etwas zur Attraktivierung der Stadt.»