Mountainbiker Vogel will den dritten Titel

Florian Vogel, Mitglied vom RC Gränichen, will morgen seinen dritten Schweizer-Meister-Titel in Folge feiern. Nach einer längeren Wettkampfpause ist sein Formstand jedoch ungewiss.

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Vogel will zum dritten Titel fliegen

Vogel will zum dritten Titel fliegen

Dario Trost

Schweizer Meister 2008 und 2009, Vize-Weltmeister 2008, Weltcuplauf-Sieger 2008, Europameister 2008. Das sind nur einige Erfolge, die Florian Vogel in seiner Karriere schon erreicht hat. Nun will sich der 28-Jährige mit dem dritten Schweizer-Meister-Titel in Folge das Sahnehäubchen aufsetzen.

Und dies ausgerechnet in Gränichen. Dort, wo er das erste Mal auf einem Mountainbike sass, dort wo er bereits 2007 aufs Podest der Schweizer Meisterschaft fuhr und 2000 als Junior Landesmeister wurde. Dort, wo er Mitglied des Mountainbike-Klubs ist und verehrt wie auch geschätzt wird. Das Unternehmen Titelverteidigung könnte dieses Jahr allerdings noch schwerer werden als in den letzten beiden Jahren.

Gehört zum Kreis der Favoriten

In den vergangenen fünf Wochen hat Vogel nur ein Rennen bestritten. Sicher nicht die beste Vorbereitung für morgen: «Die Konkurrenten haben sicherlich den besseren Rennrhythmus. Dafür bin ich frischer», so Vogel, der zugunsten der Schweizer Meisterschaft und des Weltcups auf die EM in Israel verzichtet hat.

Zum Kreis der Favoriten gehört Vogel sowieso, doch was für eine Rolle er einnehmen wird, ist durch die fehlende Rennpraxis unklar. Auf jeden Fall verspürt er einen gewissen Druck vor dem Wettkampf. «Aber nicht weil es ein Heimrennen ist, sondern weil ich die Möglichkeit auf den Titel-Hattrick habe, was vor mir wohl noch niemand geschafft hat», sagt Vogel.

Konkurrenten, welche Vogel die Suppe versalzen möchten, gibt es morgen allerdings genügend: Mit Weltmeister Nino Schurter oder Vize-Europameister Lukas Flückiger sind ebenfalls zwei Fahrer von Weltformat in Gränichen mit dabei.

Ein Heimrennen auch für Kathrin Stirnimann

Auch für Kathrin Stirnemann gibt es in der Kategorie der Frauen U23 ein Heimrennen. Die Gränicherin gewann an der EM in Israel die Silbermedaille und strotzt nur so vor Selbstvertrauen. «Alles andere als ein Sieg wäre eine riesige Enttäuschung für mich», sagt Stirnemann. Die 20-Jährige kennt die Strecke im Gränicher Moortal in- und auswendig. «Ich kenne die ideale Linienwahl und jede Kurve auf dem Kurs. Ich hoffe, dass ich diesen Vorteil ausnützen kann.» Die grösste Rivalin am morgigen Tag kommt aus demselben Lager wie Stirnemann. Die 19-jährige Michelle Hediger trainiert ebenfalls beim RC Gränichen. Sowieso ist der RC Gränichen in allen Kategorien mit sehr guten Fahrern vertreten: Esther Süss bei den Elite-Frauen oder Roger Walder in der Juniorenkategorie gehen ebenso als Favoriten in ihre Rennen.

Laut Nati-Trainer Beat Stirnemann ist die Rennstrecke sehr abwechslungsreich und mit kniffligen Stellen gespickt. Anhand eines Kundenanlasses konnte sich die Firma terreActive am Donnerstag selbst von den Tücken der Strecke überzeugen. Mit grossem Respekt wurden die zum Teil sehr steilen Passagen unter der Beobachtung von Beat und Kathrin Stirnemann und Florian Vogel begutachtet. Mutige Fahrer konnten einige Stellen sogar bewältigen. Nachdem alle wieder heil im Festzelt ankamen, war man sich einig: Am Sonntag gibt es bestimmt ein Spektakel mit spannenden Rennen und vielen Emotionen.