Bis 16. Oktober müssen im Aargau 34 Impfzentren in der Planung sowie der Rekrutierung des Personals bereitstehen. In Mettau wird jenes für die Region Laufenburg eingerichtet.
Susanne Hörth
Es ist eine ehrgeizige Aufgabe, welche die regionalen Führungsorgane im Kanton Aargau zu erfüllen haben. Innerhalb von vier Wochen könnten die rund 600 000 Einwohner des Kantons zum Schutz vor der Schweinegrippe geimpft werden. Die Kosten von 26,5 Millionen Franken trägt der Kanton. In 34 regionalen Zentren - gestützt auf die Gebiete der Bevölkerungsschutzregionen - werden die Impfaktionen stattfinden. Bis 16. Oktober müssen die Führungsorgane die Planungen für ihre Regionen abgeschlossen haben. Eine Planung, welche die Mithilfe vieler verlange, so Franz Ruckli, Kommandant der Zivilschutzorganisation Region Laufenburg, am Dienstagabend an einem Informationsabend für Spitex- und Samariter-Organisationen in Mettau. In der Turnhalle des Dorfes wird ab Oktober das Impfzentrum für die Region Laufenburg eingerichtet. «Wir haben uns für Mettau entschieden, weil es hier keine Schule mehr gibt», nahm Ruckli zum Standort Stellung. Während die ZSO-Angehörigen für die Bereitstellung der Infrastruktur zuständig seien, müssten medizinisch geschulte Personen das Impfen übernehmen. Für die Region Laufenburg sind es inklusive der rund 2000 Grenzgänger in etwa 10 500 zu impfende Personen.
Wie Balz Bruder, Leiter vom Kommunikation im Departement Gesundheit und Soziales, erklärt, werde am Zeitfahrplan für die Bereitstellung der 34 kantonalen Impfzentren festgehalten. Dies, obwohl zurzeit noch kein Impfstoff verfügbar sei. «Dieser soll im Zeitraum September bis November bereitstehen», so Bruder. Unklar sei zum heutigen Zeitpunkt noch, ob ein- oder zweimal geimpft werden muss. Angesprochen darauf, ob rund um die mögliche Pandemie eine Hysterie verbreitet werde, meinte Balz Bruder: «Die Schweiz will erreichen, dass sich die Grippe nicht mit einem Tempo wie beispielsweise in England ausbreitet.» Gleichzeitig müssten sich die Fachleute aber auf den schlimmsten Fall einstellen. Bei der Einrichtung von Impfzentren gelte es zu berücksichtigen, dass es bei diesen um Grippen jeglicher Art gehe, betont Bruder. Die Impfzentren werden deshalb nicht ausschliesslich im Zusammenhang mit der Schweinegrippe geplant, sondern generell im Rahmen der Pandemievorsorge. (SH)
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16 Tage für alle Impfungen
«Sobald der Impfstoff vorhanden und auf die Zentren verteilt ist, möchten wir die Impfungen innert 14 bis 16 Tagen durchführen», erklärte Ruckli. Es gilt dabei das Startsignal vom Kanton abzuwarten, die Bevölkerung wird anschliessend über den genauen Ablauf informiert. Wie Balz Bruder vom Gesundheitszentrum auf Anfrage mitteilt, werden die Impfzentren nur in Betrieb genommen, wenn es innerhalb von vier Wochen eine Massenimpfung braucht. Ansonsten sind die Hausärzte für die Impfung zuständig.
In Mettau steht dem Impf-Personal zusätzlich ein Team von vier Ärzten beratend zur Seite. Die ZSO-Angehörigen sind bereits informiert, dass sie kurzfristig zu Einsätzen aufgeboten werden können. Das Zentrum in Mettau wird ausser Sonntag von 9 bis 22 Uhr durchgehend geöffnet sein. Das Impfen ist freiwillig, betonte Franz Ruckli.
Walter Ganz, Allgemeinmediziner aus Mettau, erklärte, dass sich vor allem Kinder, Schwangere, Leute mit chronischen Erkrankungen und ältere Menschen impfen lassen sollten. Um ein schnelles Ausbreiten der Grippe zu vermeiden, sei es wichtig, einfache Hygienemassnahmen einzuhalten: oft die Hände waschen, keine Begrüssungen per Handschlag oder Küsschen.