Punkto Nachhaltigkeit schneiden die beiden Basel im Vergleich mit anderen Kantonen gut ab. Es zeigen sich auch Probleme: Die Luftqualität ist relativ schlecht und die Fläche wertvoller Naturräume gering.
Andreas Maurer
Die beiden Basel teilen sich das Siegerpodest mit dem Kanton Schaffhausen: Basel-Stadt belegt den ersten, das Baselbiet den dritten Platz. Mit 27 Indikatoren hat der Bund den Stand der nachhaltigen Entwicklung von fünfzehn Kantonen gemessen, die sich im «Cercle Indicateurs» zusammengeschlossen haben.
Dabei fehlen wichtige Indikatoren: Die Bereiche Klima und Energie werden aufgrund fehlender vergleichbarer Daten nicht bewertet. Über die Aussagekraft einiger Indikatoren lässt sich zudem streiten. Das Baselbiet erreicht zum Beispiel punkto Integration nur wenige Punkte. Dieses schlechte Ergebnis beruht auf einer einzigen Zahl: Pro Jahr werden im Baselbiet von 1000 im Kanton wohnhaften Ausländern nur 22,4 eingebürgert.
Trotzdem ist Thomas Ilg, Nachhaltigkeitsverantwortlicher des Kantons Baselland, mit dem Indikatorensystem zufrieden: «Es ist das Beste, das man mit den vorhandenen Zahlen machen kann.» Noch besser wäre das Monet-Modell des Bundes. Dazu fehlen in der Nordwestschweiz aber die statistischen Grundlagen. Diesen Aufwand leistet sich einzig der Kanton Waadt. Im kantonalen Vergleich schneiden die beiden Basel gut ab.
Das bedeutet aber nicht, dass sich die Region nachhaltig entwickelt. «Wenn alle Erdbewohner so leben würden wie wir im Baselbiet, könnten zukünftige Generationen nicht wirtschaften wie wir», bedenkt Ilg. Trotz der beschränkten Aussagekraft ist er überzeugt, dass die vom Bund durchgeführte Nachhaltigkeitsbewertung der Baselbieter Politik Anstösse versetzen wird.