Die Rückführung des Hochaltars setzt für die Stiftung Kirche St. Peter und Paul Leuggern und für die Pfarrgemeinde den positiven Schlusspunkt unter die 2005 zum Grossteil durchgeführte Innenrenovation.
Hinter einem Vorhang im Chor des Leuggemer Gotteshauses sind derzeit fachkundige Hände damit beschäftigt, den rund zehn Meter hohen Hochaltar zusammenzubauen. «Wir stehen am Ende eines intensiven Jahres. In Zusammenarbeit mit Isabel Haupt von der kantonalen Denkmalpflege, dem Architekten Castor Huser aus Baden und den in Restaurationsfragen zuständigen Fachleuten ist es gelungen, das herausfordernde Projekt zeitgerecht ins Ziel zu bringen», bilanziert Stiftungspräsident Heinz Vögele, Kleindöttingen. «Restaurieren von Originalen ist die eine Sache, rekonstruieren ehemaliger Werke mit nur noch wenig vorhandenen Fragmenten die andere», führt Vögele weiter aus. So hätten alle Beteiligten ein Stück weit Neuland betreten. In den Sechzigerjahren waren wesentliche Teile der 1853 geweihten Kirche entfernt worden; so auch die Altäre. Vom Hochaltar blieben beispielsweise nur das Bild, die Statuen von Peter und Paul, der Tabernakel mit Aufbau und einige Säulen zurück.
Arbeiten wie am Baukasten
Im Rahmen der Altar-Rekonstruktion lag die Verantwortung anfänglich bei Orgelbauer Armin Hauser in Eien-Kleindöttingen mit den Schreinern Josef Moor und Rolf Sutter, der von der Kleindöttinger Vögeli Holzbau AG für diesen Auftrag freigestellt wurde. Mangels technischer Vorlagen oder guter Farbfotos waren die Verantwortlichen von Beginn weg enorm gefordert. Bei der Holzkonstruktion wurde teilweise buchstäblich am Detail gefeilt und beim Zusammenfügen gepröbelt. Der pensionierte Bauzeichner Kurt Keller aus Stein sorgte für Zeichnungen von Teilen des Altars, welche ausgesägt, bearbeitet oder im Falle von Ornamenten aus Lindenholz geschnitzt werden. Diese Arbeiten oblagen Toni Meier aus Tägerig, einem früheren Orgelbau-Lehrling von Armin Hauser. Zwischen Juni und November nahm Ina Link von Link & Link in Scherz in ihrem Seoner Atelier wie schon bei den Seitenaltären die Restaurations- und Fassungsarbeiten vor.
Hohe Spendenfreudigkeit
Im Rahmen der im Jahre 2005 vollzogenen Innenrenovation wurde der Hochaltar aus Kostengründen zurückgestellt. Nun aber schliesst sich der Kreis und die ehemalige innere Schönheit kehrt zurück. An die Gesamtkosten von 350 000 Franken steuern die kantonale und die eidgenössische Denkmalpflege unter Würdigung der kunsthistorischen Bedeutung einen Beitrag von 150 00 Franken bei. Für die restlichen 200 000 Franken ist die Stiftung mit Spendengeldern besorgt. Entsprechende Freude bescherte die Nachricht aus Döttingen mit der Zuwendung von 20 000 Franken aus dem Fonds für Nachbargemeinden. Die Spannung steigt derzeit bei Bernadette Erne-Lang, Präsidentin der der Katholischen Kirchgemeinde Leuggern-Kleindöttingen. Die Pfarrgemeinde darf am 6. Dezember den Hochaltar als Geschenk der Stiftung entgegennehmen (eo.)