Bözen, Effingen, Elfingen, Hornussen und Zeihen suchen nach Wegen in die Zukunft. Was im Schenkenbergertal gescheitert und andernorts gelungen ist, wollen nun auch die fünf genannten Gemeinden untersuchen: die Chancen und Risiken eines Zusammenschlusses.
Peter Belart
An den bevorstehenden Winter-Gemeindeversammlungen werden die Stimmberechtigten über das weitere Vorgehen in dieser Sache befinden. Aufgrund einer generellen Analyse, welche die Gemeinderäte vorgenommen haben, empfehlen diese, mögliche Formen der Zusammenarbeit bis hin zu Zusammenschlüssen eingehend zu prüfen. Dazu sollen die notwendigen Mittel bereitgestellt werden.
Als Gründe für das empfohlene Vorgehen nennen die Gemeinderäte finanzielle Aspekte («Die finanziellen Perspektiven würden deutlich gewinnen») sowie den vielschichtigen Wandel der modernen Gesellschaft. Sie kommen zum Schluss, dass «die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden sehr wertvoll ist und noch weiter vertieft werden soll». Dies genüge aber zur Bewältigung der Zukunft kaum. «Vielmehr ist ein Zusammenschluss gefragt, der auf breiter Ebene nachhaltige Vorteile bringt.» Ein Alleingang der Gemeinden sei mit vielen Risiken, insbesondere auch finanziellen Ungewissheiten, verbunden und sollte einer zukünftigen Generation nicht zugemutet werden.
Drei Varianten
Im Rahmen der Vorstudien wurden drei denkbare Optionen geprüft: Zusammenarbeit bzw. Zusammenschluss der Gemeinden Bözen, Effingen und Elfingen; Zusammenarbeit bzw. Zusammenschluss der Gemeinden Bözen, Effingen und Elfingen, Hornussen und Zeihen; Zusammenarbeit bzw. Zusammenschluss der genannten Gemeinden mit Frick.
Das erste Modell bietet einige positive Aspekte, weisen die drei Gemeinden doch mehrere sie verbindende Gemeinsamkeiten auf wie etwa die Zugehörigkeit zum Bezirk Brugg, die gemeinsame historische Vergangenheit und die gemeinsame reformierte Kirche in Bözen. Anderseits wären die finanziellen Perspektiven der nach wie vor eher kleinen Gemeinde nicht wirklich besser; zudem wären nach Meinung der Gemeinderäte verschiedene Bereiche der Zusammenarbeit gefährdet.
Das zweite Modell wird von den Gemeinderäten sehr positiv beurteilt. Es entstünde eine neue, «zukunftstaugliche» Gemeinde mit rund 3500 Einwohnern. Als Chancen werden die folgenden Punkte aufgezählt: «Es wären deutlich weniger Behörden zu bestellen, was die Rekrutierung massiv vereinfachen würde. Stellvertretungen könnten gesichert und die Öffnungszeiten ausgedehnt werden. Die Studie rechnet mit Einsparungen auf verschiedenen Gebieten von jährlich über 300 000 Franken.» Auch im Schulwesen dürften positive Entwicklungen erwartet werden, und der Steuerfuss werde sinken. Die Gemeinderäte räumen ein, dass bei einer Fusion auch ein Stück Geschichte und Eigenständigkeit verloren gehe. Aber: «Die Dörfer bleiben mit ihrem Charakter und Vereinsleben erhalten, bieten Vielfalt in der neuen Einheit.»
Das dritte Modell, ein Zusammenschluss mit Frick, stehe vorläufig nicht zur Diskussion. Die Gemeindebehörden von Frick stellten auf eine entsprechende Anfrage klar, dass dort zunächst eine Vereinigung mit Gipf-Oberfrick und Oeschgen geprüft werde; diese drei Gemeinden bilden einen schon nahezu geschlossenen Siedlungsraum. Langfristig könnte aber auch dieses dritte Modell ins Auge gefasst werden.
Weiteres Vorgehen
Wenn alle Gemeindeversammlungen das Projekt weiter verfolgen wollen, sollen verschiedene Sachgruppen gebildet werden, die sich mit den einzelnen Aspekten des Vorhabens befassen werden. Unter anderem geht es um die Finanzplanung, um Liegenschaften, die Schule, die Zonenplanung, die Ortsbürgergemeinden, die Vereine, die Verwaltung, um den Namen und um das Wappen. Aufgrund der Ergebnisse dieser Arbeiten will man sich dann ein wohl begründbares Urteil bilden, welchen Weg es sich empfiehlt, in der Zukunft zu beschreiten.