Über 2200 Baugesuche sind über den Tisch von Georges Schön gegangen. Er hat dabei die Entwicklung des Reuss-Städtchens hautnah miterlebt. Jetzt hat der bisherige Stellvertreter André Hufschmid den Bauverwalter-Job übernommen. Schön geht in den verdienten Ruhestand.Knapp 37 Jahre lang war Georges Schön in Mellingen als Bauverwalter tätig.
PETER RINER
Mit einem Bauamtsfahrzeug ist am Freitagnachmittag Georges Schön zu Hause abgeholt und zu seinem letzten offiziellen «Einsatz» ins Stadthaus gebracht worden. Die eigentliche Amtsübergabe an seinen langjährigen Stellvertreter André Hufschmid ist bereits früher erfolgt.
Freude über mehr freie Zeit
Es war also ein eher symbolischer Akt der Amtsübergabe durch Gemeindeammann Bruno Gretener vor dem Mellinger Rathaus. Wichtig aber war es dem Ammann, dem neuen Pensionär im Namen des Gemeinderates für seine Treue und die langjährige ausgezeichnete Arbeit für Mellingen zu danken. «Du wirst dich jetzt umgewöhnen müssen: statt grosse, unhandliche Pläne gilt es von nun an vielleicht ab und zu kleine, übersichtliche Kochrezepte zu studieren», mutmasste der Mellinger Gemeindeammann Bruno Gretener bei der Verabschiedung. Ein Szenario, das Georges Schön keineswegs Kopfzerbrechen bereiten wird. Er freut sich auf die neue Lebenssituation und die gewonnene freie Zeit an der Seite seiner Frau Regina.
Als Einzelkämpfer unterwegs
Bei seinem Amtsantritt am 1.Juli 1973 hiess der Mellinger Gemeindeammann noch Ernst Busslinger und die Gemeinde Mellingen zählte 3100 Einwohner. Heute sind es rund 4550 Einwohner. Viele Jahre lang war Georges Schön Einzelkämpfer auf der Bauverwaltung. Auf seine Highlights angesprochen erwähnt Schön spontan Planung und Bau der Schulanlage Kleine Kreuzzelg (1975), Planung und Bau der S-Bahn-Haltestelle Heitersberg (2004) sowie die Zonenplan und BNO-Revisionen 1977, 1994 und 2008/09. Aber auch der Bau der Dreifachturnhalle (1992), diverse grössere Baulanderschliessungen und Arealüberbauungen in der Grossen Kreuzzelg und im Gheid sowie Planung und Bau des neuen Alterszentrums im Grüt (2004) und vieles andere mehr haben die Bauverwaltung bis an die Grenzen belastet.
Vor acht Jahren hat dann Georg Schön in der Person seines jetzigen Nachfolgers André Hufschmid Verstärkung erhalten. In reiferem Alter musste sich Schön noch mit der modernen Bürotechnik (sprich Computer) anfreunden. Vermehrt gefordert ist die Bauverwaltung in den letzten Jahren mit Einsprachen und Beschwerden gegen Bauprojekte, aber auch durch ständig neue kantonale und eidgenössische Verordnungen und Vorschriften. «Der Papierkrieg hat (trotz Computer) ein enormes Mass angenommen», sagt Schön. Dem kann er sich nun mit dem Eintritt in den Ruhestand entziehen und die Verantwortung seinem Nachfolger übergeben.
Am 1. April 2010 erhält der neue Bauverwalter André Hufschmid, der sich sukzessiv auf seine Aufgabe vorbereiten konnte, in der Person von Nadine Amacher eine neue Stellvertreterin.
Mit einem Apéro im Mellinger Stadthaus mit Mitarbeitenden ist die Amtsübergabe offiziell besiegelt worden.