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Vermischtes
Freiheit wird gross geschrieben in der Kinderferienstadt, die im «Dalbeloch» zum 16. Mal ihre Tore geöffnet hat.
Harald der Märchenerzähler ist in seinem Element, er lacht, weint und untermalt die Geschichte mimisch wie auch klanglich. Ein Ehepaar streitet sich, ob ihr Vogel eine Nachtigall sei oder ein normaler Spatz. Sie können sich nicht einigen und es kommt zum Streit, den Harald lebhaft wiedergibt. Die Kinder in der Kinderferienstadt sitzen um ihn herum - oft zusammen mit ihrem Mammi - und hören mehr oder weniger zu.
Dass es manchmal etwas weniger ist, hat natürlich nichts mit Haralds Qualitäten zu tun, sondern mit jenen der Kinderferienstadt. Da lockt nämlich so manch anderes, was ebenfalls spannend ist: das Planschbecken mit Rutschbahn, das bei der Hitze Spass und Abkühlung zugleich verspricht. Die Werkstätten, in denen kleine und grössere Schiffchen gebaut werden können oder ein Stück Stein bearbeitet werden darf.
Sandkasten des Antikenmuseums
Zwei Sandkästen unterschiedlichen Zwecks stehen ebenfalls zur Auswahl. Im einen darf gespielt, gebuddelt und gebaut werden, wie man es von einem Sandkasten gewohnt ist. Beim anderen hingegen wird vorab gegraben. Es ist der Sandkasten des Antikenmuseums Basel. Dort gilt es, die vergrabenen Tonscherben zu finden und zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Ein Ganzes aus vielen Einzelteilen ist gewissermassen auch die diesjährige Kinderferienstadt. Alles steht unter dem Motto «Feuer, Wasser; schillernd wie ein Regenbogen». Die Kulisse der Bühne, auf der demnächst Märchen- und Theaterdarbietungen aufgeführt werden sollen, wird gerade von Nico mit den entsprechenden Symbolen bemalt. Was genau zur Aufführung kommt, ist noch völlig offen, denn das ist Sache der Kinder. Wie Ivo Marti und Birgit Esterer, Co-Leitende Kinderferienstadt, erklärten, dürfen die Kinder frei Märchen erfinden und dann umsetzen.
«Offene» Angebote
Die Freiheit wird in diesem Jahr in der Kinderferienstadt gross geschrieben. Ein Grundangebot steht den Kindern zwischen drei und vierzehn Jahren immer zur Verfügung, aber grundsätzlich bleibt offen, wie sich die Angebote entwickeln. Die Co-Projektleitenden: «Die Kinder sollen sich bewegen und etwas bewegen. Ihre Kreativität steht im Zentrum.» Und deshalb fehlen auch die festen Zeiten auf dem Programm, denn die Kinder sollen einfach kommen und spontan aus dem Angebot auswählen, was ihnen gerade zusagt. An genügend tollen Spiel- und Experimentier-gelegenheiten fehlt es nicht.
Für alle, die in der Kinderferienstadt beschäftigt sind, gibt es auch etwas Neues zu erfahren und zu lernen. Sei es, dass man im Kaffiklatsch verkaufen hilft und den Umgang mit Geld lernt oder als jugendlicher Helfer die Theaterarbeit kennenlernt. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Umwelt und Energie wird den Kindern der Umgang mit Abfall gezeigt. Spielerisch im Abfall-Leiterlispiel oder «ernst» beim Abfallkonzept der Kinderferienstadt. Je nach Tag und Woche steht mal Jonglieren und Gauklereien wie im Zirkus auf dem Programm, Kuchenbacken, eine Musikwerkstatt, es werden Seife und Duftessenzen oder Farben hergestellt, dann wieder wie die Indianer gelebt oder das Wasser im Mühlegraben der Dalbedych gestaut und für die selbst gebastelten Wasserräder genutzt. «Nasses» gibt's auch in Form von Kaffee, Tee und anderen Getränken zu kaufen, ebenso kleine Snacks.
Das Kinderzvieri» wird wieder für nur fünfzig Rappen offeriert. Das offene Konzept der Kinderferienstadt ist Programm. Wer für kommende Kinderferienstädte etwas (nicht Kommerzielles) anzubieten hat, kann oder darf sich melden, Möglichkeiten wären der Biolandbau oder eine Musikwerkstatt einer Musikschule - Ideen sind willkommen.