276 Karabiner, 83 Lang- und 54 Sturmgewehre, 94 private und 67 Armeepistolen und -revolver, 56 private Gewehre, 310 Bajonette, 1 Wilderergewehr und sogar eine Kalaschnikow: Viele brachten ihre Waffen zum Verschrotten nach Wädenswil.
Barbara Bischof
Da lagen sie. Sortiert und säuberlich gestapelt und begleitet von den nötigen Formularen, bereit, ihre letzte Reise nach Bern anzutreten: 276 Karabiner, 83 Lang- und 54 Sturmgewehre, 94 private und 67 Armeepistolen und -revolver, 56 private Gewehre, 310 Bajonette, 1 Wilderergewehr und sogar eine Kalaschnikow: Das ist die Ausbeute des Tages der Freiwilligen am Wädenswiler Verkehrspolizeistützpunkt vom vergangenen Samstag. Wer wollte, konnte hier Waffen und Munition sicher entsorgen. «Ich bin froh, mein Sturmgewehr auf sichere Art loszuwerden. Auch wenn es im Keller verstaut war, fühlte ich mich verantwortlich», sagt einer. «Nicht auszudenken, dass spielende Kinder damit ‹gfätterlen› würden, oder dass jemand einsteigen, die Waffe klauen und später gegen einen Menschen richten könnte.»
Zufrieden war auch Karin Keller, Chefin der kantonalen Sicherheitspolizei und verantwortlich für die sechs Abgabetage im Kanton, an denen sie jeweils rund zwanzig Kantonspolizistinnen und -polizisten sowie zehn Kräfte vom Amt für Militär und Zivilschutz befehligt: «Ein voller Erfolg», strahlt sie. Viele Leute seien wirklich erleichtert und froh, die Waffen, die auf der Winde oder im Keller verstaubten, loszuwerden. Denn trotz Staub und Patina: 99 Prozent der Waffen sind funktionstüchtig. Das stellen die drei Spezialisten bei der Entladungskontrolle erstaunt fest. Die Organisation ist generalstabsmässig, die «Kunden» mehrheitlich männlich und siebzig plus. 85 Prozent des künftigen Altmetalls, das abends in Wädenswil schimmernd und einheitlich ausgerichtet in den Kisten liegt, sind ausrangierte Armeewaffen. Auch 330 Kilo Munition sind dabei.