Kein Witz: Strom wird bald ganz ohne Kabel nutzbar sein. Erste Geräte gibt es bereits. Was nach einer sensationellen Neuigkeit klingt, ist eigentlich aber ein alter Schuh.
Vor ein paar Jahren machte sich eine Gruppe Physiker am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) daran, Elektrizität über die Luft zu leiten - ganz ohne Kabel. Und siehe da: Es funktionierte. Die Wissenschaftler schafften es, über eine Distanz von zwei Metern Strom zu transferieren. Die Energie-Effizienz dabei betrug 50%- weit mehr als bei einer gewöhnlichen Batterie.
Die Grundidee ist ganz simpel: Man nimmt Strom und wandelt ihn mit einer Spule in magnetische Energie um. Diese lässt sich mit einem Resonanztransformator transportieren. Am gewünschten Ort fängt man die magnetische Energie wieder auf und wandelt sie mit einer Spule wieder in Strom um. Dieser Strom kann dann zum Beispiel ein Fernsehgerät oder ein Handy versorgen und ist komplett mobil.
Sehen Sie hier wie es funktioniert (ab der 7. Minute wird es spannend)
Man stelle sich die Auswirkungen dieser Entdeckung auf unser tägliches Leben vor: Den Kabelsalat bei den heimischen Elektroinstallationen kann man sich grösstenteils schenken. Batterien würden überflüssig werden. Akku-betriebene Geräte müssten nicht mehr stundenlang mit Kabel aufgeladen werden.
Eine alte Vision
Die Vision zum kabellosen Strom hatte aber bereits vor über hundert Jahren der Erfinder Nikola Tesla. Er wurde durch die Entwicklung des zweiphasigen elektrischen Generators bekannt, der dem Wechselstrom zum weltweiten Siegeszug verhalf. Seine Experimente waren zwar durchaus erfolgreich, jedoch war zu dieser Zeit die Nachfrage nach Strom relativ gering. (aen)