Journalisten stellen Kinderschänder
Journalisten bringen Kinderschänder hinter Gitter

Das hat seltensheitswert. Französische Journalisten locken einen Kinderschänder in die Falle und schalten darauf hin die Polizei ein.

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Journalisten stellen Kinderschänder

Journalisten stellen Kinderschänder

Keystone

Journalisten der französischen Produktionsgesellschaft Capa, die für den öffentlich-rechtlichen Sender France 2 die Sendung «Les Infiltrés» produziert, hatten für eine Reportage ein Jahr lang recherchiert und 22 mutmassliche Kinderschänder im Internet ausfindig gemacht. Diesen gegenüber gaben sie sich zuvor als zwölfjähriges Mädchen aus.

Laurent Richard - ein Reporter der Sendung - erzählt der Nachrichtenagentur AFP, das die Suche nach den Pädophilen der «einfachste Teil der Recherche» war. «Wir haben uns nur anmelden müssen, dann kamen die Raubtiere zu uns!» In mehreren Fällen gaben sich die Reporter auch als mögliche Käufer von Kinderpornographie aus, um mit den Kinderschändern ins Gespräch zu kommen.

Nun nahm die Polizei in Frankreich und Kanada vor der heute ausgestrahlten Sendung einen mutmasslichen Pädophilen fest und leitete Ermittlungen gegen weitere Männer ein.

Der französische Journalistenverband SNJ hat für die Aktion der Journalisten kein Verständnis: Sie wirft den Reportern vor, den Berufsstand «zu ruinieren», weil sie ihre Rechercheergebnisse an die Polizei weitergaben. «Wir denunzieren nicht, wir machen nur aufmerksam», verteidigte Capa-Chef Hervé Chabalier das Vorgehen. (a-z.ch/muv)