iPad
iPad-Kollektion für freie Hände

Die tägliche Portion Meiereien aus der Aargauer Zeitung.

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Keystone

Jörg Meier

ICH WILL DAS alles ja gerne glauben: Das iPad ist die perfekte Synthese. Es ist das Gerät zum Arbeiten, für den Kulturkonsum, für Lernen und Unterhaltung; das iPad macht den Laptop überflüssig und wohl auch das Handy. Es irritiert mich auch nur wenig, dass kaum jemand das iPad schon gesehen, geschweige denn in Händen gehalten hat. Dass weltweit praktisch ungefiltert weiterverbreitet wird, was Steve Jobs über das «magische, revolutionäre Produkt» erzählt; als perfekt inszenierte Show, die ein Bedürfnis schafft, welches das iPad schon bald erfüllen wird.

ICH GLAUBE JA AUCH, dass das iPad ein Universalgenie ist. Mit ihm kann ich surfen, spielen, schreiben, Videos und Bilder anschauen, mailen, Bücher und Zeitungen lesen, telefonieren und noch viel mehr. Mit dem iPad wird es viel besser sein, als es früher war. Auch die Masse beeindrucken mich: Das iPad ist exakt 18,97 Zentimeter breit, 24,28 hoch und 1,34 Zentimeter dick bei einem maximalen Gewicht von 730 Gramm. Es lässt sich also bequem in einer Hand halten, verspricht Apple-Chef Steve Jobs.

UND GENAU DAS ist mein Problem: Da ich künftig keinen Schritt mehr ohne das iPad machen kann, muss ich es wohl ständig bei mir tragen. Doch wo und wie? In der Hand, wie Steve Jobs meint? Wohl kaum. Ich brauche häufig beide Hände. Für Mantel-, Kittelund Hosensack ist es viel zu gross. Muss ich künftig immer eine Tasche bei mir tragen? Das iPad-Täschli am Handgelenk? Doof und unbequem. Möglicherweise plant ja hier Steve Jobs, der schlaue Fuchs, bereits seinen neusten Coup: ein eigenes Apple-Modelabel, das sich dadurch auszeichnet, dass die Apple-Kleider alle irgendwo eine integrierte Tasche haben, genau passend für das iPad. So hätten wir die Hände frei und Steve Jobs eine weitere lukrative Sensation.

joerg.meier@azag.ch