Mit Holz aus der Region kann regenerative Energie produziert werden. Neu ist, dass mit zentralen Heizungen, die ganze Dorfteile versorgen können, die Holzheizung so komfortabel ist wie eine Ölheizung.
Ein Holzfeuer wird mit Gemütlichkeit verbunden, ein Cheminée ist ein Lifestyleobjekt; Holz als Heizbrennstoff wurde vor Jahrzehnten aus unseren Ballungsräumen verbannt. Doch Holz ist ein regenerativer Energieträger: Das bei der Verbrennung entstehende CO2 wird mit der Fotosynthese zur Lebenszeit des Baumes im Voraus ausgeglichen. In den umliegenden Wäldern fallen beim Holzschlag und in den Sägereien Abfälle an.
Während die grossen und wertvollen Stämme als Nutzholz verarbeitet werden, werden minderwertige Stämme, Äste, Reststücke und Rinden, meist vor Ort zu Holzschnitzeln gehäkselt. Moderne, hoch entwickelte Öfen ermöglichen die direkte Nutzung der waldfrischen Hackschnitzel. Die Konzentration der Feuerleistung in der Heizzentrale des Wärmeverbundes ermöglicht einen hohen Nutzungsgrad ebendieser Holzenergie. Über einen unterirdischen Röhrenkreislauf werden ganze Dorfteile mit Warmwasser versorgt. Das Wasser führt nicht direkt ins Haus, sondern wird zum Erhitzen des hausinternen Kreislaufs verwendet. So kann die Versorgung selbst bei einem Rohrbruch in einem Gebäude gewährleistet werden.
Das Beispiel Hedingen
In Hedingen baute die in Knonau ansässige Renercon AG 2007 eine Holzschnitzelheizung. Mit der Schule und der Ernst Schweizer AG konnten in Hedingen von Anfang an zwei Grosskunden gewonnen werden, welche die Rentabilität der Anlage gewährleisten. Momentan wird in der Hofackerstrasse die zweite Etappe der geplanten drei Ausbaustufen gebaut. «Im letzten Jahr wurden mit der Holzschnitzelheizung in Hedingen 600 Tonnen CO2 eingespart», sagt Mathis Halder vom Betreiber Renercon. Als nächster Ausbauschritt werden die Leitungen in die Kratzstrasse verlegt und unter der Zürcherstrasse hindurchgezogen. Später wird dadurch das südliche Mittel- und das Oberdorf erschlossen. Durch die laufende Verdichtung der Anschlüsse im Unterdorf wird die Kapazität weiter ausgelastet.
Die Energiediskussion
In Hedingen trägt aber nicht nur die Holzschnitzelheizung zur Reduktion der Umweltbelastung bei. Unter anderem finden auch Warmwasser Panels und Photovoltaik Anlagen (Sonnenenergie Kollektoren) je länger desto mehr den Weg auf die Hausdächer. Das Zusammenspiel dieser ausstossarmen Energielieferanten könnte aber noch besser funktionieren.
Bei warmem Sommerwetter kann aufgrund des tiefen Energiebedarfs der Holzbrennofen nicht wirtschaftlich betrieben werden. Deshalb wird das Wasser der Holzschnitzelheizung in Hedingen im Sommer mit Erdgas erhitzt. Hier wären Sonnenkollektoren die optimale Ergänzung. So könnte ein weitgehender Verzicht auf Wärme aus fossilen Brennstoffen in den Gebäuden des Wärmeverbundes erreicht werden. (sas.)