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Migros-Chef Herbert Bolliger sagt, er könne sich kein Haus an der Goldküste leisten. Wir haben mal nachgeschaut, wieviele Jahreslöhne à 900'000 Franken es braucht, um sich das eine oder andere Anwesen in Meilen, Herrliberg, etc. zu kaufen.
«Ich kann mir kein Haus an der Goldküste leisten», sagte Migros-Chef Herbert Bolliger im «Talk Täglich» von Tele M1 am Dienstag. Er verdient zwar jährlich über 900'000 Franken; für ein Haus an der Zürcher Goldküste brauche man aber mehrere Millionen, sagte Bolliger, der in Wettingen aufgewachsen ist und heute wieder dort wohnt.
Wie weit kommt man mit 900'000 Franken an der Goldküste?
Ein Blick in den Immobilienreport 2017 von comparis zeigt: nicht weit. Der durchschnittliche Angebotspreis eines Hauses in Meilen zum Beispiel liegt 2017 bei 2,28 Millionen Franken.
Ein «schmuckes Stadthaus» mit 5 1/2 Zimmern und einer Wohnfläche von 154 Quadratmetern in Stäfa könnte Herbert Bolliger bereits für 1,39 Millionen Franken kaufen. Das entspricht also knapp anderthalb Jahressalären eines Migros-Chefs.
Für 1,5 Millionen Franken findet man ebenfalls in Stäfa ein Reihenhaus mit Sauna, Galerie und «teilweiser» Seesicht. Für 40'000 Franken obendrauf findet man ein Reihenhaus «romantisch eingebettet im Dorfkern» von Meilen – nur wenige Schritte vom See entfernt. Mit 11 1/2 Zimmern und einer Wohnfläche von 242 Quadratmetern bliebe auch genügend Platz für Fitnessraum, Bibliothek und Kino.
Das günstigste Einfamilienhaus mit Seesicht liegt in Uetikon am See und kostet 2,48 Millionen Franken. Für Bolliger also nach drei Jahren als Migros-Chef. Arbeitet er zwei bis drei Wochen länger, liegt bereits ein Anwesen mit 180-Grad-Seesicht und «einer optimalen ganztägigen Besonnung» drin.
3,8 Millionen Franken zahlt man für ein Haus in Herrliberg, das gemäss Anbieter für eine «anspruchsvolle moderne Familie mit Sinn für extravagante stylische Architektur» ideal ist. Umgerechnet: 4 Jahres- und 3 Monatssaläre eines Migros-Chefs.
Mit knapp fünf Jahreslöhnen als Migros-Chef wartet am Waldrand von Uetikon am See ein sonniges Landhaus auf einen Käufer – Pizzaofen, Pergola und Seesicht inklusive gibts für 4,4 Millionen Franken.
Noch luxuriöser wird es für den Preis von 6 Millionen Franken: Die 6 1/2-Zimmer-Villa steht in Herrliberg und hat gemäss Anbieter eine «unverbaubare Weitsicht auf den Zürichsee bis in die Alpen». Entspricht 6 1/2 Jahreslöhnen als Migros-Chef.
Stolze neun Jahressaläre müsste Bolliger aufbringen, um sich für 7,95 Millionen Franken eine «grosszügige Luxusvilla» mit Pool, Weinkeller und diversen Terrassen, Loggia und Balkonbereich in Meilen zu leisten. Auch eine Garage mit Platz für bis zu elf Autos gehört dazu, diese müsste man sich allerdings mit der Nachbarliegenschaft teilen, heisst es in der Beschreibung.
Bolliger räumt seinen Posten als oberster Migros-Chef Ende Jahr und geht mit 63 Jahren in Pension. Einen Umzug hat er nicht vor. Dem Ur-Aargauer gefällt es in Wettingen. "Mir geht es gut", sagte er im "TalkTäglich".
Wer ein Haus kaufen will, muss nicht den gesamten Betrag sofort aufbringen – er kann auch eine Hypothek bei der Bank aufnehmen. Dafür wird eine Anzahlung von ungefähr 20 Prozent des Objektpreises benötigt. Dieser Anteil bleibt gemäss comparis-Immobilienexperte Michael J.Kohlas auch bei teureren Immobilien gleich. Für die Berechnung der Hypothek spielen neben dem monatlichen Einkommen und der Höhe des Objektwertes auch das Vermögen einen Rolle.