Gewalt gegen Behörden: Mehmet verurteilt

Schuldig der Gewalt und Drohung gegen die Effinger Behörden, der Widerhandlung gegen Verkehrsvorschriften und des rechtswidrigen Erwerbs von Waffen – so lautet das Urteil von Einzelrichter Cyrill Kramer gegen den 22-jährigen Mehmet.

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Rosmarie Mehlin

Seinetwegen hatte der gesamte Gemeinderat von Effingen plus Gemeindeschreiber am Montag ebenfalls in Zurzach vor Gericht gestanden, nachdem sie Einsprache gegen Strafbefehle wegen Begünstigung erhoben hatten. Begünstigt worden war Mehmet, indem der Gemeinderat ihm eine bereits in Rechtskraft erwachsene Busse über 250 Franken nachträglich erlassen hatte. Objektiv, hatte der Einzelrichter gestern geurteilt, war der Straftatbestand erfüllt; da der Gemeinderat aber nicht vorsätzlich, jedoch in einem rechtfertigenden Notstand gehandelt hatte, sprach Kramer die Sechs frei.

Mehemt seinerseits wurde, wie jetzt veröffentlicht, schuldig gesprochen die Effinger Exekutive in besagte Notlage gebracht zu haben: Wütend über besagte Busse wegen unentschuldigten Fernbleibens von einer Feuerwehrübung hatte Mehmet der Frau Gemeindeammann am Telefon gedroht «diesen Saustall in der Gemeinde aufzuräumen».

Da Beamte schon öfter wegen häuslicher Gewalt an den Wohnsitz der Familie von Mehmet hatte ausrücken müssen, weil bei ihm daheim ein Baseballschläger, eine Armbrust - «die haben wir im Werkunterricht selber gebastelt» - und so genannte Wurfsterne sicher gestellt worden waren, hatten die Gemeinderäte Angst und grosse Bedenken darüber, was geschehen könnte. «Diesbezüglich waren die Aussagen der Frau Gemeindeammann sehr glaubhaft», hält der Richter fest.

Mehmet, nebst der Drohung, die er so nicht ausgesprochen haben wollte, auch angeklagt wegen des Waffenbesitzes sowie wegen pflichtwidrigem Verhalten nach einem Selbstunfall - er hatte ihn nicht gemeldet und dadurch auch das Pusten, respektive eine Blutprobe vereitelt gehabt - wurde gemäss Antrag des Staatsanwaltes zu einer Geldstrafe von 65 Tagessätzen à 80 Franken bedingt und 1120 Franken Busse verurteilt.