An der Kreisbezirksschule Muri wurden gestern 95 Schülerinnen und Schüler entlassen. Die Gefahr, intellektuell übergewichtig zu werden, ist gering. Das stellte Stufenleiter Thomas Weber an der Examensfeier der Bezirksschule Muri fest.
Eddy Schambron
«Eine Beziehung geht hier nun feierlich in die Brüche.» So umschrieb Stufenleiter Thomas Weber die Examensfeier der Kreisbezirksschule Muri. Voraussetzungen des Lernens seien Emotionen und Beziehungen, zitierte er den Jugendpsychologen Allan Guggenbühl. Emotionen würden von Reizen ausgelöst. «Man könnte sagen, es ist die Aufgabe der Schule, Schüler zu reizen.»
Allerdings räumt er ein, dass das nicht immer die gewünschten Emotionen wecke. Beziehungen wiederum brauchten Nahrung. Eine Beziehung müsse sich lohnen, man erhoffe sich etwas von ihr - im Fall der Schule Wissen. Fachlich hätten die Lehrpersonen die Schülerinnen und Schüler mit reichhaltiger, teilweise auch schwer verdaulicher Kost gefüttert. «Meist habt ihr artig eure Tagesrationen verdrückt. Keine Angst, die Gefahr, intellektuell übergewichtig zu werden, ist schwindend klein.»
An der Bezirksschule Muri haben 95 Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfung absolviert, 91 verlassen die Schule mit bestandener Prüfung. Wenn man die Berufsmaturität einbezieht, treten knapp 80 Prozent von ihnen in eine weiterführende Schule über, wie Stufenleiter Thomas Weber ausführte. 32 Prozent gehen ans Gymnasium, 19 Prozent an die Fach-, Wirtschafts- und Informatikschulen und 27 Prozent nehmen die Berufsmaturität in Angriff. Die besten Resultate an der Bezirksschule Muri wurden von Deianira Bütler (Note 5,6), Maria Anderhub (5,5) und Corina Werder (5,4) erreicht. (es)
Auch Unterricht erhalten
«Wir haben Unterricht erteilt, aber auch Unterricht erhalten», stellte Weber weiter fest, «nebst dem Aargauer Lehrplan in Fächern, welche nicht auf dem Stundenplan standen.» Man habe immer von Büchern, Rechenoperationen und physikalisch-chemischen Grundfesten gesprochen. «Gelernt aber haben wir einiges mehr.»
In ihrer Rede machte Schulpflegepräsidentin Martha Imfeld deutlich, dass die Schulpflege mit der Einführung der Schulleitungen nicht mehr operativ tätig ist, sondern auf der strategischen Ebene. Sie gratulierte den Schülerinnen und Schülern zu ihrer Leistung und zeigte sich überzeugt, dass sie an den Murianer Schulen jenes Rüstzeug erhalten haben, das sie dazu befähigt, die kommenden Herausforderungen erfolgreich anzupacken.
Peter Hägler verabschiedet
Es verlassen nun nicht nur 95 Schülerinnen und Schüler die Bezirksschule Muri, sondern auch Lehrer Peter Hägler. Er wird nach 26 Jahren Schuldienst in Muri pensioniert, als Projektleiter Sammlung Murensia allerdings weiterhin aktiv bleiben. Sieben Jahre stand er der Bez als Rektor vor. Insgesamt bringt er es auf rund 40 Jahre als Lehrer. «Sie sind erstaunlich schnell vorbeigegangen», blickt er auf zufriedene Berufsjahre zurück.
Geehrt wurde auch Roland Bühler. Er ist seit 30 Jahren an der Bezirkschule Muri, davon war er sieben Jahre auch als Rektor tätig.