Wertstoffentsorgung bleibt defizitär
Für Altpapier gibts weniger Geld

Der Abfallverband hält 2010 seine Gebühren stabil. Die Abgeordnetenversammlung tagte in Zuzgen und genehmigte den Voranschlag mit einem Volumen von 3,9 Millionen Franken einstimmig.

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Aargauer Zeitung

Die Kehrichtabfuhr bleibt weiterhin das Kerngeschäft des GAF (Gemeindeverband Abfallbewirtschaftung Unteres Fricktal). Allein das Einsammeln und Verbrennen kosten jährlich rund 2,1 Millionen Franken. Präsident Peter Scholer servierte zum Einstieg in die Abgeordnetenversammlung etwas Statistik: Pro Tag und Person würden im Verbandsgebiet 30 Rappen für Abfallentsorgung ausgegeben.

Auch im nächsten Jahr ändert sich an den Gebühren nichts. Der 35-Liter-Sack kostet 2.50 Franken. Für 15 Kilogramm Kleinsperrgut sind 7.50 Franken zu zahlen, 25 Kilo Grobsperrgut erfordern 12.50 Franken. Für die Grüngutentsorgung verlangt der GAF 280 Franken pro Tonne. Für Reinigungsaufwand bei den Sammelstellen erhalten die Gemeinden 100 Franken pro Tonne Wertstoff. Die Rückvergütungen für Papiersammler, beispielsweise Vereine und Schulen, musste auf 60 Franken pro Tonne (bislang 65 Franken) gesenkt werden. Vorstandsmitglied Willi Kaufmann begründete den Schritt mit einem «Einbruch des Altpapiermarktes».

Den Voranschlag 2010 erläuterte Gisela Taufer. Allein aus dem Verkauf der Abfallvignetten erwartet der Verband 3,3 Millionen Franken an Einnahmen. Gebühren aus der Grüngutentsorgung machen 260 000 Franken aus, doch stehen denen 369 000 an Kosten gegenüber. Aus der Ablieferung von Papier und Glas stammen 140 000 Franken. Dass die Wertstoffsammlungen ebenfalls defizitär sind, dokumentiert der Voranschlag, denn die Entsorgung von Alu, Glas, Weissblech, Altbapier und Sondermüll belasten die GAF-Kasse mit insgesamt fast 450 000 Franken. Für die Reinigung seiner Sammelstellen gibt der Verband 280 000 Franken aus.

Mit dem Einsatz von Recyclingpapier in Behörden und Unternehmen beschäftigte sich Annemarie Spinnler, Umweltexpertin des Kantons Baselland. Sie machte «Papierverschwendung» aus und erninnerte daran, dass die Papierindustrie eine «energieintensive Branche» sei. Der Einsatz von Recyclingpapier schone Ressourcen, meinte sie.

Vor drei Jahren habe ihr Kanton den Durchbruch geschafft und sogar das Staatsarchiv empfehle die Umstellung auf Recyclingmaterial. An die Gemeindevertreter appellierte sie, Vorbild zu sein: «Legen Sie ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz ab.» (ach)