Lenzburg
Für 3 Jahre Baustelle und Tempo 80 auf der A1

Für 211 Millionen Franken wird die Holperpiste Lenzburg-Birrfeld bis Ende 2012 erneuert. Der löchrige Beton weicht einem neuen Belag. Die Hauptarbeiten der umfangreichen Sanierung beginnen heute.

Drucken
Autobahn bei Lenzburg

Autobahn bei Lenzburg

Aargauer Zeitung

Hans Lüthi

Endlich folgen Taten, nach mehrfachen Verschiebungen: In der Nacht auf heute hat das Bundesamt für Strassen (Astra) die Baustelle auf der Berner Fahrbahn eingerichtet, in der Nacht auf Morgen folgt die Zürcher Fahrbahn. Zuerst werden die Pannenstreifen verstärkt und Nothaltebuchten eingerichtet. Das dauert bis Juni, dann folgen die Mittelstreifen und das neue Leitsystem. Für die eigentliche Erneuerung gilt ab Februar 2011 die 4:0-Lösung mit je zwei Fahrstreifen auf einer Fahrbahn. Das hat sich zusammen mit Tempo 80 bewährt, trotz engen Platzverhältnissen. Gebaut wird in Etappen, zuerst die Strecke Bünztal bis Birrfeld, dann Lenzburg bis Bünztal. Erst von April bis Juli 2013 folgt der Belag bei der Halbüberdeckung Lenzburg.

Brücken mit 6 Fahrstreifen

Viel Geld kosten die riesigen Brücken, jene über das Bünztal wird in zwei Etappen abgerissen. Ersetzt wird sie durch zwei Brücken für 36 Millionen Franken. Beim Aabachtal in Lenzburg genügt eine Verstärkung der Brücken für rund 29 Millionen Franken. Wegen Verstärkung der Fundamente muss hier in den nächsten Monaten auch eine Hochdruck-Gasleitung um ein paar Meter verlegt werden. «Beide Brücken werden so verbreitert, dass künftig sechs Fahrstreifen und je ein Standstreifen Platz haben», betont Andreas Rüegger, Sprecher der Astra-Filiale Zofingen. Drei Fahrstreifen sind auch unter der Halbüberdeckung Lenzburg geplant.

Besserer Lärmschutz nötig

Der längst schadhafte Betonbelag hat seit der Eröffnung rund 40 Jahre auf dem Buckel. «Ersetzt wird er durch einen lärmarmen Belag, wir reden nicht gerne von Flüsterbelag», präzisiert Rüegger. Denn auf der 9,5 Kilometer langen Ausbaustrecke «wollen wir einen widerstandsfähigen Belag, der mindestens 15 Jahre hält», sagt der Astra-Sprecher. Dennoch sind in Lenzburg, Niederlenz, Othmarsingen und Brunegg neue oder höhere Lärmschutzwände nötig, die gegen 10 Millionen Franken kosten werden. Die Zunahme des Verkehrs wird eingerechnet, damit die Lärmgrenzwerte während der ganzen Lebensdauer eingehalten werden können.

Von Lenzburg Richtung Bern gibt es übrigens bald eine weitere Baustelle: Der im Winter teilweise beschädigte Flüsterbelag soll von Mai bis Oktober ersetzt werden – aber nicht durchgehend auf der ganzen Strecke.