Die Geruchsbelästigungen sind zwar geringer geworden, aber die Situation ist noch nicht befriedigend. Vertreter der Biopower Nordwestschweiz AG, des Gemeinderats sowie Anwohner der Biopower-Anlage in Ormalingen kamen erneut zusammen, um über die aktuelle Lage zu diskutieren.
Simon Tschopp
Alle sind sich einig. Anwohner, der Ormalinger Gemeindepräsident Walter Baumann und Mike Keller, Geschäftsführer der Biopower Nordwestschweiz AG, bestätigen unisono, dass das Gespräch am vergangenen Samstag ruhig, sachlich und offen verlaufen ist. Und auch alle Parteien sind sich einig, dass die Probleme wegen der Geruchsemissionen durch die Biopower-Anlage noch nicht restlos behoben sind.
«Wir sind auf gutem Weg»
Die Eigentümerin dieser Anlage, die Biopower Nordwestschweiz AG, hat laut Keller in den vergangenen Monaten auf einem Behälter die Folien ersetzt, Ergänzungen auf der Abluftseite vorgenommen und zusätzliche Einrichtungen bei Aggregaten angebracht. Dank dieser Massnahmen haben sich die Emissionen offenbar entschärft. «Wir sind auf gutem Weg», ist Mike Keller überzeugt, auch wenn dieser über die genauen Ursachen bloss Vermutungen anstellen kann. Mit grosser Wahrscheinlichkeit seien die Dampfdiffusion durch Folien und die Abluftreinigung das Übel. «An der Dichtigkeit der Anlage liegt es jedenfalls nicht. Sie wurde durch eine externe Firma überprüft und für in Ordnung befunden», erklärt der Geschäftsführer der Biopower Nordwestschweiz AG.
Anwohner Anton Bürge ist beunruhigt, dass die Ursachen des unangenehmen Gestanks, der nach Jauche oder Fäkalien riecht, immer noch nicht geklärt sind. «Ich habe den Eindruck, dass die Firma mit offenen Karten spielt und sich bemüht, die Probleme zu lösen», sagt Bürge. Dieser bemerkt, dass sich seit dem letzten Gespräch im vergangenen Dezember die Situation grundsätzlich ein bisschen gebessert hat, aber mit gewissen Vorbehalten. «Denn je nach Windrichtung sind die Gerüche schwierig einzugrenzen», meint Anton Bürge. Wegen eines Störfalls, der sich während der Umbauarbeiten an der Biopower-Anlage aufgrund der anhaltenden Kälte ereignete, habe es kürzlich heftig gestunken, stellt Bürge fest. Diesen Zwischenfall bestätigt Mike Keller. Er bedauere ihn sehr.
Unmittelbar neben der Anlage wohnt Walter Pianezze. Auch er konstatiert, dass sich die Lage leicht verbessert habe, schränkt jedoch ein, dass «es im Winter weniger stinkt». Sie pröbelten immer wieder ein bisschen etwas, dann sei wieder eine Sitzung. «Das bringt mir nicht viel», klagt Pianezze. Dem entgegnet Mike Keller: Gegen aussen möge es den Anschein erwecken, dass gepröbelt werde. «Das ist aber nicht der Fall. Wir wollen Schritt für Schritt das Problem in den Griff bekommen und nicht an mehreren Punkten arbeiten.»
Ormalingens Gemeindepräsident Walter Baumann zeigt sich mit dem Treffen zufrieden und lobt das «grossmehrheitliche Verständnis der Anwohner». Denn sowohl Anton Bürge als auch Walter Pianezze finden eine Biogas-Anlage eine gute Sache. «Nicht gut finde ich aber, dass ich darunter leiden muss», stört sich Pianezze.