Es gibt mehr Zimmer für Familien

Jugendherberge Bern wird bis 2013 für sieben Millionen Franken saniert und umgebaut.

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Es gibt mehr Zimmer für Familien

Es gibt mehr Zimmer für Familien

Solothurner Zeitung

Rund 40000 Personen übernachten jedes Jahr in der
Jugendherberge Bern. Ab 2013 steht ihnen ein attraktiveres Angebot zur Verfügung. Bis dann ist die Jugendherberge saniert: Familienzimmer ersetzen solche mit 20 Betten.

Bruno Utz

«Die Jugendherberge Bern ist etwas in die Jahre gekommen», sagt Thomas Thut. Laut dem Mediensprecher der Schweizer Jugendherbergen (SJH) – sie betreiben den 1956 eröffneten Standort Bern erst seit 2007 – ist nun eine umfassende Sanierung geplant. Eigentlich ist es sogar ein Teilneubau. Denn eine Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass der früher als Jugendhaus genutzte Nebentrakt auch nach einer Sanierung nicht effizient betrieben werden könnte. «Dieser Bau entspricht nicht mehr den Anforderungen einer modernen Jugendherberge», sagt Thut. Dort seien Zimmer mit 20 beziehungsweise 18 Betten eingerichtet. Auch die Duschen und WCs auf der Etage entsprächen nicht mehr den heutigen Ansprüchen.

Thut konkret: «Viele Zimmer sind zu gross. Wir werden sie durch kleinere ersetzen. Und weil immer öfters Familien die Jugendherberge nutzen, richten wir auch Familienzimmer ein.» Vierbettzimmer mit integrierter Dusche und einem WC seien dafür vorgesehen. «Bern» soll auch mehr Doppelzimmer erhalten. «An einem städtischen Standort braucht es eine gewisse Anzahl Zweibettzimmer», sagt Thut. Hauptangebot würden jedoch die Mehrbettzimmer mit vier oder sechs Betten bleiben. Insgesamt sinke die Bettenzahl geringfügig um sieben auf 180.

Vorgesehen sei schliesslich die gesamte wärmetechnische Sanierung der Gebäude: «Die SJH setzen dabei grundsätzlich auf Nachhaltigkeit. Minergie Eco gilt als Standard», unterstreicht Thut.

7 Millionen Franken

Gemäss Schätzungen wird der Umbau rund 7 Millionen Franken kosten. Eine Million Franken wollen die SJH selber aufbringen, drei Millionen will sie auf dem Kapitalmarkt beschaffen. Die restlichen drei Millionen steuert die Stadt Bern mit einem verzins- und rückzahlbaren Darlehen bei. Ihr gehört das unterhalb des Bundeshauses gelegene Grundstück. Gemäss dem Antrag des Gemeinderates an den Stadtrat, er behandelt das Geschäft übermorgen Donnerstag, ist eine Laufdauer von 50 Jahren vorgesehen. Alternativstandorte für die attraktiv gelegene Jugendherberge seien geprüft und gefunden worden: «Wir wollen den Superstandort aber weiterführen. Kaum eine andere Stadt hat eine so zentral gelegene Jugendherbere wie Bern, sagt die zuständige Gemeinderätin Barbara Hayoz.

Denkmalpflege einbeziehen

Vorausgesetzt der Stadtrat stimmt dem Geschäft zu, werden die SJH im nächsten Herbst einen Architekturwettbewerb durchführen. Die Denkmalpflege wird laut Thut einbezogen. Gemäss Fahrplan rechnen die SJH mit der Baubewilligung im Herbst 2011. «Wir hoffen, im Frühling 2013 die neue Jugendherberge eröffnen zu können», sagt Thut. Wie bei einem laufenden Umbauprojekt in St.Moritz werde die Jugendherberge Bern in Etappen saniert. «Wir werden versuchen, stets einen Teil für die Gäste offen zu halten.»

Bern Tourismus ist erfreut über das Umbauvorhaben: «Ohne Jugendherberge ist das touristische Angebot einer Stadt nicht komplett», sagt Thomas Lüthi, Vizedirektor von Bern Tourismus. «Wir freuen uns, die Gäste, die sich vom Angebot der Jugendherberge angesprochen fühlen, weiterhin in Bern begrüssen zu können.» Hayoz bezeichnet das Sanierungskonzept als Win-win-Lösung.