Kreisel Bahnhofplatz
Es gibt drei Wochen zusätzlich Kreisel

Alle, die den Kreisel auf dem Bahnhofplatz schätzen gelernt haben, dürfen sich freuen: Er bleibt drei Wochen länger als geplant, bis am 11. August, in Betrieb. Dann wird der Platz für Autos gesperrt. Und zwar weiterhin bloss bis Mitte November, so hoffen die Verantwortlichen.

Drucken
Bahnhofplatz Solothurn

Bahnhofplatz Solothurn

Solothurner Zeitung

Wolfgang Wagmann

«Auch die Wengibrücke bleibt drei Wochen weniger lange offen», machte Benjamin Lehmann, Leiter des Baukonsortiums «Tuba», auf einen weiteren Nebeneffekt der zurückgeschobenen «Phase 3» aufmerksam. Diese Hauptphase beim Umbau des Bahnhofplatzes hätte ursprünglich ab Mitte Juli die Totalsperre des Platzes für den Autoverkehr gebracht.

Dass jetzt drei Wochen länger «Phase 2» mit dem viel gelobten Kreisel in Kraft bleibt, gehe aber nicht auf Bau- verzögerungen zurück. «Trotz gewissen Schwierigkeiten können wir den Termin halten», gab sich Kantonsingenieur René Suter gestern überzeugt. Auch bei den Kosten sei man «im Lot», betonte er.

Und Projektleiter Roger Schibler ergänzte, dass man dank Optimierungen beim Bauablauf und vorgezogenen Vorarbeiten auf drei Wochen der Totalsperre habe verzichten können, respektive diese später, also erst auf den 11. August, umsetzen müsse.

Wo noch was geht

Zurück zur Wengibrücke: Genau nach einem Jahr und drei Tagen wird sie nochmals als «Krücke» für den Autoverkehr geöffnet. Benjamin Lehmann: «Die Ost-West-Querung wird für Automobilisten weiterhin möglich sein.» Und zwar von Zuchwil her über die Waffenplatz- und Schänzlistrasse und dann entweder über die Rötibrücke oder die Berthastrasse zurück in die Dornacherstrasse (vgl. Grafik).

Nicht mehr über die Rötibrücke kann man jedoch von Westen her fahren - wer in die Stadt will, muss zwingend die Westumfahrung oder eben die Wengibrücke wählen. «Die Bipperlisi-Haltestelle bleibt vorderhand wo sie ist, der Bus kann wie der Veloverkehr den Bahnhofplatz weiter befahren», orientierte Lehmann weiter.

Die Unterführung

Recht weit gediehen ist der Rück- und Umbau der Unterführung, wie gestern Bauleiter Benjamin Lehmann bei einem Augenschein im Untergrund bestätigte. So sind beispielsweise bereits die fünf WCs in der Ostwand der Unterführung eingebaut - zwei für Behinderte, und drei sonstige, die nächste Woche schon zur Verfügung stehen sollen.

Die Unterführung wird bis auf den Strang rechts neben dem Hauptaufgang zur Altstadt weiterhin zur unterirdischen Querung verfügbar sein. Sie enthält jedoch keine Läden mehr, sondern nur noch eine bewachte Velostation, Räume für den Betreiber

Regiomech und Lager. Die Unterführung wird hellgrün gestrichen und mit Videokameras überwacht. (ww)

Nicht ganz unmöglich, wenn auch komplizierter, wird der Personenumschlag: Grundsätzlich ist die Zufahrt zum Bahnhof und vor allem zur Park-and-ride-Anlage nur noch von der Luzernstrasse, also von Zuchwil her, möglich. Doch werden an der Rötistrasse auf der Höhe der provisorischen Bipperlisi-Station sowie an der Dornacherstrasse bei der neuen Überbauung Perron 1 neu 31 interimistische Kurzparkplätze geschaffen.

«Wir müssen allerdings auf der Ost-West-Umfahrung, also an der Waffenplatz-, Schänzli- und Berthastrasse, wegen der Verkehrssicherheit etliche Parkplätze aufheben oder verschieben», erklärte dazu «Tuba»-Verkehrsplaner Markus Reichenbach. «In etwa bleibt die Parkplatz-Bilanz wäh-rend der Sperre jedoch ausgeglichen.»

Heikelste Phase Anfang Oktober

Obwohl die Decken der Personenunterführung schon saniert worden sind (vgl. Kasten) wird diese jedoch mit Beginn der «Phase 3» dann freigelegt. Es sei kaum mehr mit grossen Überraschungen zu rechnen, glaubt Roger Schibler, der die heikelste Phase der Arbeiten auf «Anfang Oktober» ansetzt.

«Natürlich ist Mitte November dann noch nicht alles fertig, mit den Gärtnerarbeiten können wir erst im Frühling anfangen.» Gleiches gelte für das Einbringen des Deck-belags, das an sich auch erst 2010 erfolgen soll und eine Woche beanspruchen dürfte.

Sollten aber im November noch ideale Verhältnisse herrschen - für die Belagsarbeiten brauchts Temperaturen von mindestens fünf Grad plus - «machen wir noch, was wir können.»

Das Ziel auch für Kantonsingenieur Suter sei es jedoch, dass der Platz auf das Weihnachtsgeschäft des Gewerbes hin wieder offen sei. «Die Nagelprobe kommt ja mit der HESO», meinte Suter gestern weiter, «aber die steht ja heuer ohnehin ganz im Zeichen des öffentlichen Verkehrs.»

So früh habe man aber die Verschiebung der Totalsperre informiert, «weil wir nicht wollten, dass die Leute aus den Ferien zurückkehren und unvorbereitet auf das neue Verkehrsregime treffen», erklärte Roger Schibler zur Ansetzung der Medienorientierung schon gestern.

Ohnehin sei «die Kommunikation alles», verwies Schibler auf die bisherigen Orientierungen der Bevölkerung und vor allem der Anwohnerschaft, welche die Bauarbeiten bisher «mit grosser Gelassenheit» getragen habe. Denn überall sei «die Vorfreude auf den neuen, schönen Bahnhofplatz spürbar».

Bau-Infos sind unter www.avt.so.ch/bahnhofplatz abrufbar. Info-Telefon: 079 859 32 02.