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Eine neue Dreifachhalle

Als «weitsichtige Lösung für Schulen und Vereine» anerkannten alle Fraktionen die Notwendigkeit eines Neubaus der Turnhallen. Wenn der Souverän zustimmt, will der Gemeinderat Bellach zur Rechnungsgemeindeversammlung bereits mit konkreten Plänen und Zahlen aufwarten.

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Bellach

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Solothurner Zeitung

Gundi Klemm

«Wir wissen nicht, was im alten Gerippe der bestehenden Turnhallen noch alles zum Vorschein kommt», hiess es aus dem Gemeinderat Bellach, der sich längst Gedanken zur Energieverschwendung in den unisolierten Gebäuden, über dortige Bodenplatten- und Wasserproblematik gemacht hatte. Es wäre mit 5,3 Mio. eine «Luxussanierung», würde man die jetzigen beiden Turnhallen mit angegliederter Gymnastikhalle auf die heutigen Ansprüche an eine Dreifachturnhalle ausbauen. Der Neubau dieser Dreifachturnhalle würde, wie von Fachleuten errechnet, bei rund 7,8 Mio. liegen. Bei diesem Betrag soll es sich laut Gemeindepräsident Anton Probst um ein «absolutes Kostendach» handeln, denn mehrere Ratsmitglieder zeigten sich überzeugt, dass sich diese überschlagsmässig errechneten Baukosten mit kluger Planung senken lassen. Bauverwalter Hans Lüthi machte darauf aufmerksam, dass im Sinne von Einsparungen verschiedenste Konstruktionsvarianten wie etwa die Holzständerbauweise geprüft werden sollten. Auch wenn konkrete Pläne und Zahlen bereits im Juni 2010 vorliegen sollen, «so räumen wir uns doch genügend Zeit ein, um verschiedene Ausführungen in einer Vorphase zu analysieren», bündelte der Gemeindepräsident diese Anliegen. Sofern der Souverän dem Bauprojekt zustimmt, beginnen die Submissionen erst zu Jahresende 2010.

Grosse Informationsveranstaltung

Damit die Bellacher Bevölkerung sich in aller Ruhe ein Bild vom gesamten Vorhaben und vom angedachten Neubau Dreifachturnhalle machen kann, lädt der Rat zu einer Informationsveranstaltung in den Turbensaal ein, wo Referenten beide Projekte ausführlich vorstellen. Zur Sprache kommen ausserdem die Gründe, die den Gemeinderat veranlassen, eine neue, zweckdienliche Dreifachturnhalle zu bevorzugen. Natürlich ist man sich auch im Rat bewusst, dass beide Projekte - Sanierung oder Neubau - von vielen Leuten als «Riesenbrocken» empfunden werden. Was die finanzielle Tragbarkeit betrifft, beruhigte indes Finanzverwalter Jürg Marti. Am Steuerfuss von 110 Prozent müsse nicht gerüttelt werden, sofern keine gravierenden Einbrüche im Steuerfluss stattfänden. Auch wenn innerhalb der Planungsperiode bis 2013 die Verschuldung kurzfristig bis auf 26 Mio. ansteigen könnte, wird sie gemäss Finanzplan danach aber wieder abnehmen. Zudem seien Kredite am Kapitalmarkt weiterhin günstig erhältlich.

Auch wenn andere Gemeinden ihre Voranschläge mit roten Zahlen schreiben, so darf sich Bellach an seiner gesunden Haushaltslage freuen. Das Budget, das die Gemeinderatskommission nach Sparübungen in den Kommissionen im Vorfeld verabschiedet hatte, umfasst ein Volumen der Laufenden Rechnung von 23,1 Mio. wie im Vorjahr und Investitionen von 2,138 Mio. Franken.

Bereits eingerechnet

Eingerechnet sind hier die gerade beschlossenen Kosten von 330 000 für Fassaden- und Dacherneuerung am bereits inwändig erneuerten Schulhaus II sowie der Planungskredit für die Turnhalle Kaselfeld von 600 000 Franken. Marti betonte, dass er den Steuerertrag von sicher prognostizierten 14,3 Mio. «vorsichtig» budgetiert habe, um die augenblickliche Lage von Unternehmen und Arbeitsmarkt mit zu berücksichtigen. Immerhin gelingt es Bellach aber in der laufenden Periode, Schulden abzubauen und sein Eigenkapital auf 2 Mio. Franken aufzustocken. Mit Sorge erfüllt - wie andernorts auch - die Kostenentwicklung in der Sozialen Wohlfahrt. Da 70 Prozent aller kommunalen Ausgaben in Bellach durch Gesetze und Verträge vorgegeben sind, ist der verbleibende 30-prozentige Spielraum nur gering. Die Detail-Lesung aller Kostenpositionen passierte im Rat ohne nennenswerte Anmerkungen. Den Antrag, die Beiträge fürs Stadttheater zu reduzieren, schmetterte der Rat mit 11:2 ab.