Am Freitag erfüllte lautes Rotorenknattern den Steinenwald in Uerkheim. Ein Super Puma war im Einsatz. Er transportierte eine 2,8 Tonnen schwere neue Brunnstube an ihren Standort im Waldgebiet oberhalb des Steinenwalds.
Nadia Rambaldi
Wie ein Wirbelwind und mit lautem Knattern fliegt der Super Puma auf die Erlenweid oberhalb des Steinenwalds. Bauer Beat Baumann musste seine Kühe für einmal im Stall lassen. Der Flughelfer am Boden wartet bereits beim Landeplatz.
Kaum gelandet, geht alles sehr schnell: Der Helikopter wird ausgeräumt und von Ballast befreit. Dann wird das 75 Meter lange Seil ausgepackt und befestigt. Kurz darauf fliegt der Heli wieder in die Luft, Seil und Haken schwingen hinten nach. Die Flughelfer montieren es an der neuen Brunnstube, und diese wird hoch in die Luft gezogen. Lautes Rotorenknattern und heftige Winde begleiten die ganze Aktion. 200 Meter weiter unten im Wald wird die 2,8 Tonnen schwere Brunnstube in den Einbauort gesetzt.
50 bis 80 Liter pro Minute
Bis die neue Brunnstube das Wasser der vier Quellen im Steinenwald sammeln wird, dauert es noch rund drei Wochen. «Bis dahin bleibt noch die alte in Betrieb», erklärt Brunnenmeister Werner Siegrist. Die neue Brunnstube hat 25 000 Franken gekostet und war nötig, weil man die alte fast 100-jährige Brunnstube nicht fachgerecht reinigen konnte. «Die vier Quellen liefern 50 bis 80 Liter Wasser pro Minute, dieses Wasser wird durch die Brunnstube ins Reservoir Steinenwald gepumpt», erklärt der Brunnenmeister.
Das Wasserreservoir Steinenwald dient der Feuerwehr als Löschreserve. «Eine der Quellen ist versintert, wir versuchen nun, zu graben und diese wieder zu fassen.» Eine UV-Anlage reinigt das Wasser von allfälligen Bakterien.
Planierstrasse als Alternative
Der Einsatz des Super Pumas kostet fast 4000 Franken. Die Kosten konnten tiefer gehalten werden, weil er auf dem Rückweg von einem Einsatz aus Zürich war. Auf den Waldwegen war der Schwertransport nicht möglich: «Die einzige Alternative wäre der Bau einer Planierstrasse gewesen», erklärt der zuständige Gemeinderat Andreas Ott. «Das wäre um ein Vielfaches teurer geworden.»