Eine andere Welt

Die Aargauer Familie Brader, die sich auf einer Weltreise befindet, macht nun Halt in Brunei.

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Brunei

Brunei

Evelyne Brader

Die Braders Eine Familie, die ein ganzes Jahr zusammen auf Weltreise geht, ist speziell, keine Frage. Chef-Weltreisender ist Vater Reto, 44. Er arbeitete bereits längere Zeit im Ausland, unter anderem für Hewlett Packard im kanadischen Edmonton, wo auch die beiden Söhne zur Welt kamen. Reto ist Ingenieur der Elektrotechnik und führt einen MBA-Titel. Zuletzt hat er als General-Manager den Marktaufbau für Pixelmetrix in Europa und Asien geleitet. Mutter Evelyne, 39, ist Künstlerin und Galeristin und kommt aus Würenlos. Sie ist ausgebildete Bildhauerin und verkuaft ihre Arbeiten über führende Galerien. Andrin feierte seinen 13. Geburtstag auf der Queen Mary 2. Er steht auf Robbie Williams, Mr. Bean und Spongebob. Roman ist mit 12 das jüngste Familienmitglied, findet den kleinen Nils toll und spielt selber gerne Fussball - oder auch mal eine Schneeballschlacht. Die Reise kann auf verschiedenen Kanälen mitverfolgt werden: auf a-z.ch schreibt Evelyne Brader exklusiv von ihrer Reise. Und auf ihrer Website publizieren die Braders viele Fotos - und je ein persönliches Tagebuch. www.messageinabottle.ch  

Die Braders Eine Familie, die ein ganzes Jahr zusammen auf Weltreise geht, ist speziell, keine Frage. Chef-Weltreisender ist Vater Reto, 44. Er arbeitete bereits längere Zeit im Ausland, unter anderem für Hewlett Packard im kanadischen Edmonton, wo auch die beiden Söhne zur Welt kamen. Reto ist Ingenieur der Elektrotechnik und führt einen MBA-Titel. Zuletzt hat er als General-Manager den Marktaufbau für Pixelmetrix in Europa und Asien geleitet. Mutter Evelyne, 39, ist Künstlerin und Galeristin und kommt aus Würenlos. Sie ist ausgebildete Bildhauerin und verkuaft ihre Arbeiten über führende Galerien. Andrin feierte seinen 13. Geburtstag auf der Queen Mary 2. Er steht auf Robbie Williams, Mr. Bean und Spongebob. Roman ist mit 12 das jüngste Familienmitglied, findet den kleinen Nils toll und spielt selber gerne Fussball - oder auch mal eine Schneeballschlacht. Die Reise kann auf verschiedenen Kanälen mitverfolgt werden: auf a-z.ch schreibt Evelyne Brader exklusiv von ihrer Reise. Und auf ihrer Website publizieren die Braders viele Fotos - und je ein persönliches Tagebuch. www.messageinabottle.ch  

Ich hatte mir diesen Kleinstaat anders vorgestellt, luxuriöser und edler. Für Südostasiatische Verhältnisse ist es hier aber schon extrem ordentlich. Es ertönt auch kein Hupkonzert auf den sauberen Strassen mit den blumengesäumten Rabatten und Fussgänger haben auf dem Zebrastreifen (es hat wirklich welche!!) Vortritt, welcher von den Autofahrern beachtet und eingehalten wird. Das an und für sich ist ja schon eine Geschichte wert! Stehen wir doch nach wie vor fragend am Strassenrand wenn ein Auto anhält und können unser Glück kaum fassen, dass wir ohne Angst die Strasse überqueren dürfen. Nach eineinhalb Monaten Kambodscha und Vietnam grenzt ein geregeltes Strassenverhalten für uns schon an ein Wunder.

Einige der Bauwerke hier in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan, wie die Ali Saifuddien Moschee oder der Royal Palast sind gigantisch. Der Prunk überstrahlt die Stadt. Die Menschen leben jedoch auf Pfahlbauten im Wasserdorf „Kampong Ayer", welches an die Mangrovensümpfe grenzt. Ratten, Schlammspringer, Affen und Krokodile (bis 7 Meter lang!!!) bewohnen das Sumpfgebiet. Vor den hölzernen Wegsystemen stehen neueste Autos und betrachtet man die aus Holz und Wellblech gezimmerten Häuser etwas genauer, entdeckt man überall Satellitenschüsseln und Klimaanlagen. Ein sehr bizarres Bild.

Pünktlich um 18.30 Uhr ertönt aus dem Minarett das Abendgebet und es verleiht der ganzen Stadt ein zauberhaftes Antlitz. Der Islam nimmt hier einen dominanten Stellenwert ein. Viele der lokalen Mädchen bedecken ihre Haare und verhüllen ihre Körper. Der strikte Glaube verbietet neben dem Alkohol auch Sport und jegliche abendliche Unterhalten, was wiederum erklärt, warum um 20 Uhr die Stadt totenstill daliegt und wir uns früh ins Bett legen. Auf einer „Royal Matratze", die jedoch zu meinem Leidwesen hier in der Jugendherberge nicht aus dem Plastikschutz genommen wurde. So überstehe ich, in einem von meinen Männern abgetrennten Frauenzimmer, schweisstreibend die Tropennacht.