Die letzten drei Ferienwochen gehören dem Ferienspass. Urdorfer Schulkinder können aus über 30 Kursen auswählen. Trotz grossem Andrang können nicht alle Kurse durchgeführt werden.
Flavio Fuoli
«Oh, ui, wow, yeah», so tönte es vorgestern auf dem Gelände des Golfpoints Urdorf. Was war geschehen? Steve Hutton, der Golfprofi, Golflehrer und Besitzer des Golfpoints, zeigte den Kindern, wie man mit den verschiedenen Schlägern abschlägt. Und: je tiefer die Nummer des Eisens, desto weiter der Abschlag. Ja, tatsächlich, er kam, wie es zumindest die total begeisterten Buben des Kurses verlangt hatten, über die Umzäunung des Golfpoints hinaus.
«Wisst ihr, Tiger Woods ist der Beste von allen, der kommt bestimmt nochmals hundert Meter weiter als ich. Tiger Woods ist eine Maschine», sagte Hutton in seiner ruhigen, kindergerechten Art.
So weit sind die acht Knaben und Mädchen noch nicht, sollen sie auch nicht sein. Denn der Urdorfer Ferienspass bietet vor allem auch Spass, Schnuppern und neue Einblicke. Insgesamt 31 Angebote stellte die Urdorfer Jugendarbeiterin Andrea Köbeli Jah diesen Sommer zusammen. Diese reichen von Curling über Spielnachmittage, Besuch bei der Feuerwehr, Abenteuer-Lesung, Open-Air-Kino, Plauschtag in der Badi, Squash, Handball, Besuch des Pumpwerks, Brötli backen und vieles mehr.
Feuerwehrbesuch ist gefragt
Bis zu Beginn der Veranstaltungsreihe Anfang dieser Woche hatten sich 114 Teilnehmende mit insgesamt 336 Anmeldungen beteiligt. Andrea Köbeli Jah ist denn auch zufrieden: «Normal sind ungefähr 120 Teilnehmende. 336 Anmeldungen sind aber wirklich gut. Das macht knapp drei Anmeldungen pro Person.»
Seit Ende Juni hat die Urdorfer Jugendarbeit eine eigene Homepage. Unter www.jugend-urdorf.ch steht einiges drin, was Urdorfer Jugendliche über ihre Interessen und Freizeitmöglichkeiten wissen müssen. «Die Homepage wurde spezifisch für Jugendliche geschaffen», erklärte Jugendarbeiterin Andrea Köbeli Jah gegenüber der Limmattaler Zeitung. Nebst einem Veranstaltungskalender sticht die Ferienjobbörse oder die Börse für Taschengeldjobs heraus, an der sich auch Gewerbetreibende beteiligen können. (fuo)
Nicht von Erfolg gekrönt war die Bemühung, auch Oberstufenschüler für den Ferienspass zu begeistern. Fünf Aktionen mussten abgesagt werden, weil keine oder zu wenig Anmeldungen eingingen. Das sind: spielend Texten, Grillen, Clownkurs, Fotoshooting und Showdance.
Für andere Angebote musste Köbeli Jah gar Wartelisten erstellen. Beim Besuch der Feuerwehr, die maximal 30 Leute aufnehmen kann, meldeten sich 33 an. Macht nichts. Die wackeren Mannen verzichten auf eine Warteliste und nehmen gleich alle mit ins Depot.
Zu Beginn des Kurses verteilt Steve Hutton jedem Schüler einen Kinder gerechten Schläger. Einfache Schlagübungen, die richtige Handhabung des Schlägers, die Körperhaltung in ihren Grundzügen, all das wird spielerisch geübt. Ein kleiner Wettbewerb animiert die Kinder, sich beim Einlochen anzustrengen. Aber auch hier ist nichts von Stress oder Verkrampfung zu spüren. Steve Hutton bringt gerne Tiger Woods ins Spiel, indem er den Kindern beim Einlochen zuruft, sie sollen doch an die Million denken, welche ihm ein solcher Schlag einbringe. Später erfolgt der Abschlag, was nicht alle so famos wie Tiger Woods oder nur schon Steve Hutton hinkriegen, und diverse Übungen, die einfach Spass machen.
Oberstufenschüler wollen nicht
Was Steve aufgefallen ist: Die Mädchen und Noah, die haben Talent. «Für uns kann es ja interessant sein, wenn ein Kind beim Golf hängen bleibt. Weltweit bieten alle Golfplätze solche Ferienkurse für Kinder an», sagt der weit gereiste Profigolfer.
Die Urdorfer Jugendarbeiterin kann sich auch 2009 auf einen guten Mix von Vereinen und Privaten verlassen, welche für das Angebot verantwortlich zeichnen. Dass die Oberstufenschüler nicht mitmachen wollen, heisst nicht, dass man nächstes Jahr nicht mehr an sie denke. Freude hat sie, wenn sie erfährt, dass zuhause gebliebene Schüler sich acht bis zehn Mal anmelden. Apropos Anmeldung: Diese sind jederzeit möglich, ausser für die abgesagten oder überbelegten Kurse (siehe Kasten über neue Homepage der Jugendarbeit). Und bis Ferienende gehts ja immerhin noch zweieinhalb Wochen.