Unterengstringen
Ein Kampf zwischen den Bürgerlichen

Gescheitertes Vorhaben – FDP und SVP werden nicht mehr wie vor vier Jahren gemeinsam in den Wahlkampf in Unterengstringen ziehen. Eine fünfte Nomination der SVP verunmöglicht diese Absicht.

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Ein Kampf zwischen den Bürgerlichen

Ein Kampf zwischen den Bürgerlichen

Limmattaler Zeitung

Sandro Zimmerli

Lange hat es gedauert, bis in Unterengstringen sämtliche Kandidaten für die Gesamterneuerungswahl des Gemeinderates vom 7.März feststanden. Erst am Donnerstagabend hat die SVP ihre definitiven Nominationen bekannt gegeben. Diese haben es dafür in sich. Während bislang alles darauf hindeutete, dass sowohl die FDP als auch die SVP neben ihren Bisherigen je einen neuen Kandidaten ins Rennen schicken würden, ist an der SVP-Parteiversammlung nun noch eine weitere Nomination erfolgt.

Konkret heisst das, dass sich neu acht Kandidaten um die sieben zu besetzenden Sitze in der Gemeindeexekutive bewerben. Es kommt Anfang März also zu einer Kampfwahl. Aufseiten der FDP kandidieren Gemeindepräsident Peter Trombik, Finanzvorstand René Rey (beide bisher) sowie Simon Wirth (neu). Die SVP ihrerseits schickt Gesundheitsvorsteherin Gisela Biesuz, Bauvorstand Walter Hollenweger, Polizeivorstand Rolf Stucki (alle bisher) sowie Marcel Balmer und Jackie Rubi (beide neu) ins Rennen.

Kein überparteiliches Komitee

Nicht mehr zur Wiederwahl antreten werden Ursula Bachmann (FDP), die 1998 für die zurückgetretene Agathe Derungs (SP) in den Gemeinderat gewählt wurde. Sie amtete während der ersten sechs Jahre als Gesundheitsvorsteherin, ehe sie die Fürsorge- und Vormundschaftsabteilung übernahm. Ebenfalls auf eine Wiederwahl wird Werkvorstand Christian Meier (SVP) verzichten. Er wurde 2003 für den zurückgetretenen Marcel Adatte (FDP) in die Unterengstringer Exekutive gewählt.

Die neue Ausgangslage bringt es mit sich, dass die beiden bürgerlichen Parteien nicht mehr wie vor vier Jahren gemeinsam den Wahlkampf bestreiten werden. «Wie bei den letzten Gesamterneuerungswahlen haben sich die beiden bürgerlichen Parteien zu einem überparteilichen Komitee zusammengeschlossen, um gemeinsam nach Kandidaten zu suchen», erklärt FDP-Parteipräsident Urs Clement. Da es nun aber zur Kampfwahl komme, werden die beiden Parteien getrennt in den Wahlkampf ziehen.

Auch aufseiten der SVP ist man sich bewusst, dass eine Wahl-Kooperation mit der FDP jetzt nicht mehr möglich ist. «An unserer Versammlung ist von unseren Mitglieder ganz klar zum Ausdruck gebracht worden, dass wir den Wählern eine Auswahl bieten sollen.
So ist es zu dieser zweiten Nomination gekommen», sagt SVP-Parteipräsident Marcel Blum. Allerdings beinhalte das natürlich auch das Risiko, dass ein eigener Kandidat den Sprung in die Exekutive nicht schaffen werde.

Die späte und durchaus überraschende Wende verspricht also Spannung für den Wahltag am 7.März. Schon vor vier Jahren standen die Wahlen in Unterengstringen unter einem besonderen Stern. So wurde damals kurz vor den Wahlen ein Flugblatt in den Umlauf gebracht, auf dem neben den offiziell von den Parteien nominierten Kandidaten drei neue Personen ins Spiel gebracht wurden. Urheberin der Aktion war eine 50-köpfige Bürgergruppierung, die es sich in erster Linie zum Ziel gesetzt hatte, eine Wahl Peter Trombiks zum Gemeindepräsidenten zu verhindern.

Die Geschichte fand wenige Wochen später ihre Fortsetzung, als es in einem zweiten Wahlgang darum ging, den Gemeindepräsidenten zu wählen. Wiederum wurden «wilde» Kandidaten ins Spiel gebracht, um eine Wahl des von der FDP und der SVP unterstützten Trombik zu verhindern. Das Unterfangen misslang. Trombik wurde trotzdem gewählt.