Festessen, Lesungen, Carfahrten und anderes mehr: Die Region gedenkt mit zahlreichen Veranstaltungen eines grossen Dichters, des in Basel geborenen Johann Peter Hebel.
Dina Zwimpfer
Im Mai hätte der Dichter Johann Peter Hebel seinen 250.Geburtstag gefeiert. Verschiedene Veranstalter aus der Region organisieren deshalb zu seinen Ehren diverse Anlässe – allen voran die Basler Hebelstiftung. Sie veranstaltet jedes Jahr zwei Feste:
den Hebel-Abendschoppen im Museum Kleines Klingental und das Hebel-Fest in Hausen, Letzteres in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hausen.
«Beide Anlässe sind dieses Jahr grösser als in anderen Jahren», erzählt Willi Schläpfer, Vizepräsident der Hebelstiftung. Beim Fest in Hausen geht es darum, Hebels Testament zu erfüllen: Jedes Jahr sollten die ältesten zwölf Männer von Hausen zum Essen eingeladen werden. «Seit Beginn der 70er-Jahre laden wir neben den ältesten elf Männern und dem Bürgermeister auch die ältesten zwölf Frauen von Hausen ein», so Schläpfer.
Auch der Literatur-Hebel-Preis, der alle zwei Jahre Dichter aus dem alemannischen Sprachraum auszeichnet, wird dort verliehen. «Ausserdem haben wir ein grosses Festzelt, Musik, Ansprachen und wichtige Besucher aus der Region und dem näheren Ausland», sagt Schläpfer.
Von Lesungen bis Carfahrten
Neben diesen beiden alljährlich stattfindenden Anlässen organisiert die Hebelstiftung noch Weiteres: Zusammen mit dem Schwabe-Verlag gibt sie einen Comic heraus, mit der Schweizerischen Post eine Hebel-Sonderbriefmarke. Am Uni-Fest am 18.September veranstaltet die Stiftung eine Stadt-Wanderung. «Am Schluss dieses Spaziergangs können die Besucher bei einem Hebel-Quiz verschiedene Preise gewinnen», so Schläpfer.
Bereits in Planung sind auch weitere Projekte: eine interaktive Sonderausstellung mit Tonbeispielen zum Alemannischen im Dichter- und Stadtmuseum Liestal, ein Bürger-Zmorge in der Hebelstrasse und eine Hebel-Carfahrt von Basel aus durch den Schwarzwald. «Wir erwarten einen Car voll älterer Hebel-Liebhaber», erzählt Schläpfer.
Nicht nur die Hebelstiftung
Trotz diesen zahlreichen Veranstaltungen betont Schläpfer, dass die Hebelstiftung hauptsächlich langfristige Ziele hat. Wichtig ist daher das nächste Projekt, das sie gemeinsam mit dem Institut für Unterrichtsfragen und Lehrerfortbildung organisieren möchte – junge Lehrer sollen dazu animiert werden, Hebel wieder vermehrt zu unterrichten.
Nicht nur die Stiftung plant Hebel-Anlässe: In Riehen stellt das Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum der Gemeinde 24 Kabinettstücke aus. «Die Gemeinde Riehen wollte ihren Beitrag zum Hebel-Jubiläum leisten, schliesslich liegt Riehen zwischen Basel und Hausen, einer Strecke, die Hebel in seinem Leben oft gegangen ist», erklärt Museumsleiter Bernhard Graf. Die Kabinettstücke sollen dem Besucher mit wenig Aufwand viel Wissenswertes vermitteln und auf die weltweite Verbreitung seiner Werke aufmerksam machen.
Visit Basel organisiert ausserdem Stadtführungen durch Basel, Liselotte Reber-Liebrich hält im Museum Kleines Klingental eine Lesung zu Hebels Gedicht «Die Vergänglichkeit», und Pro Senectute widmet Hebel eine ganze Ausgabe der hausinternen Zeitschrift und organisiert ausserdem eine Lesung zum Thema «Ne freudig Stündli – isch’s nit e Fündli?» im Schmiedenhof Zunftsaal in Basel.