Aargauer Zeitung
Doppelt so teuer wie gedacht

Die Erweiterung des Alterszentrums Kehl muss inklusive Finanzierung neu überdacht werden.

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Das Alterszentrum Kehl wird teurer als gedacht

Das Alterszentrum Kehl wird teurer als gedacht

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Roman Huber

«Wir müssen nochmals eine Auslegeordnung machen», erklärt Thierry Burkart, scheidender Präsident des Vereins Alterszentrum Kehl. Dieser Schritt sei notwendig, weil die Überprüfung des Projektes des erweiterten Pflegebereichs ergeben habe, dass dieses nun doppelt so hoch zu stehen kommen werde, wie von einem externen Beraterbüro errechnet worden sei. In Zahlen also: statt 3 nun 6 Mio. Franken. Zudem prüft zurzeit ein Steuerungsausschuss die Möglichkeiten, wie das Regionale Pflegezentrum Baden (RPB) und das Alterszentrum Kehl besser zusammenarbeiten könnten. Im Steuerungsausschuss, der von Burkart geleitet wird, sind beide Pflegeinstitutionen vertreten.

Verzögerungen unumgänglich

Es herrsche bei diesen Überlegungen kein Denkverbot, so Burkart, gehe es doch um viel Geld und eine für die Region wichtige Sache. Abgeklärt wird darum ebenfalls, wie viel Pflegeplätze in der Region Baden benötigt würden. Die Realisierung der Pflege-Erweiterung werde sich dadurch verzögern, sagt Thierry Burkart. Auch beim Wohnbereich werde man die Finanzierung nochmals überdenken. Obschon die Finanzierung auch über einen privaten Investor denkbar wäre, stünde dieser Weg zurzeit nicht zur Diskussion, fügt der Präsident an.

Dass man über die Bücher gehen muss, hat seine Gründe auch in der Finanzsituation des Kehls. Sie sei zwar nicht alarmierend, dennoch ist der Verschuldungsgrad trotz steter Reduktion nach wie vor hoch. Im vergangenen Jahr erreichte man nicht die budgetierten Pflegetage, zudem lägen auch die Fallkosten höher, sodass die Pflegetaxen auf das laufende Jahr erhöht werden mussten.

Kooperation angelaufen

Die strategische Partnerschaft zwischen Kehl und RPB hat das Ziel, Synergien zu nutzen sowie Kosten beider Institutionen zu senken, wobei gleichzeitig die Qualität der Tätigkeiten erhöht werden soll. Im Bereich der Physiotherapie, der Datenverarbeitung sowie der Aus- und Weiterbildung ist die Kooperation bereits angegangen worden. «Der Start ist erfreulich angelaufen, nämlich im Geiste des gegenseitigen Vertrauens unter gleichwertigen Partnern», führt Burkart aus.