Musikschule
«Dietikon hat die Superstars»

Das Frühlingskonzert der Musikschule wusste zu gefallen. Manche Zuhörer gerieten ob den Darbietungen der jungen Musikerinnen und Musiker ins Staunen.

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Isabel Hempen

«Irrsinnig, so äs chlises Meiteli!» Der Kontrabass, den die Primarschülerin Nina Glauser am Frühlingskonzert der Musikschule Dietikon in den Händen hielt, nahm sich an ihrer Seite riesig aus. Dass das Mädchen das Instrument zudem beherrschte, wie es anhand einer melancholisch anmutenden Beethoven-Sonatine bewies, erstaunte so manche Zuhörer. Dunkle Molltöne schmeichelten den Ohren des Publikums im Dietiker Stadthaus.

Während Nina Glauser sich von ihrer Musiklehrerin am Klavier begleiten liess, gab es auch die jungen Wilden, die sich ganz allein auf die Bühne wagten. Mehdimen Cengiz solierte auf der Gitarre, gänzlich unbeeindruckt von den vielen Augenpaaren im vollen Saal, die sich auf ihn richteten. Er erntete überschwänglichen Applaus. Auch Joakim Hersche vermochte mit seiner Piano-Version von One Republics «All the right moves» zu begeistern. Beide spielten ohne Noten.

Abwechslungsreich

Die mehrheitlich modernen Stücke wie Herbie Hancocks «Cantaloupe Island» oder «Yellow Submarine» der Beatles boten einen «bunten Blumenstrauss» musikalischer Art, wie Musikschulleiter Patrik Zäh es ausdrückte. So umfasste das Konzert einerseits verschiedenste Musikstile, andererseits eine abwechslungsreiche Abfolge unterschiedlicher Instrumente. Eben diese Vielfalt gefiel dem Dietiker Franco Grieco: «Sehr durchmischt, sehr schön.»

Grieco war wegen des Nachbarmädchens Jocelyne Suter gekommen, welche gemeinsam mit elf anderen Cellisten und Cellistinnen durch traditionelle irische Weisen beschwingte. Ebenfalls für Wirbel sorgte die Perkussionstruppe, die mit dem von Schlagzeuglehrer Martin Fässler geschriebenen «Kontergroove» Akzente setzte. Und mit «I know him so well» fanden nicht zuletzt die beiden Sängerinnen Anklang.

«Ein gutes Angebot»

«Deutschland sucht den Superstar, Dietikon hat die Superstars», meinte der erfreute Vorstandspräsident der Musikschule, Jakob Blattmann, im Anschluss ans Konzert. Eine Dietiker Primarlehrerin fand es vor allem spannend, die Kinder beim Musizieren zu beobachten. «Ich lerne so eine andere Seite von einigen meiner Schüler und Schülerinnen kennen», bemerkte sie.

Die Konzerte der Musikschule besuche sie fast jedes Jahr. «Dietikon hat ein grosses und gutes Angebot für Musikschüler. Musik ist ja etwas Grundlegendes für die persönliche Entwicklung der Kinder.»

Ein Familienkonzert

Die jungen Musikerinnen und Musiker strahlten, sichtlich stolz auf ihre Darbietungen. Zur guten Atmosphäre trugen übrigens auch die saloppen Ansagen von Musikschulleiter Zäh bei. Schliesslich, so meinte er, sei dies, im Gegensatz zum jeweils eher förmlicheren Weihnachtskonzert, eine Art Familienkonzert – ungezwungen eben.