Heute ist nationaler Tag des Lichtes. Licht heisst gesehen werden. Dies ist vor allem im Herbst und Winter wichtig, wenn es früh dunkel wird. Dann kann die richtige Kleiderwahl helfen, Unfälle zu vermeiden.
Lilly-Anne Brugger
Im Herbst und Winter, wenn es schon um fünf Uhr abends dunkel wird, ist es für Fussgänger und Velofahrer gefährlich im Strassenverkehr. Nachts ist die Gefahr dreimal höher als am Tag, dass ein Fussgänger oder ein Velofahrer in einen Unfall verwickelt wird. Bei Regen, Schnee und Gegenlicht ist das Risiko bis zu zehnmal höher. Besonders gefährlich ist es für dunkel gekleidete Fussgänger oder Velofahrer ohne Licht. Aber auch Jogger, die häufig abends ihre Runden drehen, können ohne entsprechende Kleidung von Autofahrern leicht übersehen werden.
Bei Leuchtstreifen wird die Prismen- oder die Glaskugeltechnik angewendet, damit die gewünschte Reflexion auftritt. Bei der Prismentechnik sind zahlreiche kleine Spiegel rechtwinklig zueinander angeordnet. Bei der Glaskugeltechnik werden mikroskopisch kleine, verspiegelte Glaskugeln verwendet. Bei beiden Techniken wird ein einfallender Lichtstrahl wieder zur Lichtquelle zurückgeworfen. Dadurch wird der Leuchtstreifen für den Betrachter erst sichtbar. Die Prismentechnik ist vor allem bei Fahrradreflektoren zu finden, die Glaskugeltechnik eignet sich für Leuchtstreifen auf Kleider und Schuhen. Wichtig für die Sicherheit der Träger ist, dass die Streifen auch nach mehrmaligem Waschen noch leuchten wie neu gekauft. (lbr)
Aus diesem Grund findet heute zum dritten Mal der nationale Tag des Lichts statt. An diesem Tag soll der Bevölkerung in Erinnerung gerufen werden, dass die richtige Kleidung, aber auch die korrekte Beleuchtung an Fahrzeugen, insbesondere an Velos, viel zur Unfallverhütung beiträgt. Bundesrat Moritz Leuenberger hat auch in diesem Jahr das Patronat für den Anlass übernommen, der von der Arbeitsgruppe «Sicherheit durch Sichtbarkeit», der unter anderem die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) und die Arbeitsgemeinschaft der Schweizer und Lichtensteiner Verkehrspolizeien angehören.
Velokontrollen im Fricktal
Die Regionalpolizei Oberes Fricktal nutzt den heutigen Tag des Lichts, um schon am Morgen früh Fahrräder von Schülern zu kontrollieren. «Wir überprüfen die Velos aber nicht nur am Tag des Lichts. Das ist ein Dauerauftrag», sagt Rolf Graf, Chef der Repol Oberes Fricktal, und betont, dass während des ganzen Winters Fahrradkontrollen stattfinden würden. Speziell an der heutigen Kontrolle ist allerdings, dass die Regionalpolizisten den Schülern Flyer abgeben, die auf den Tag des Lichts aufmerksam machen. Ausserdem ist auf der Rückseite der Flyer eine Checkliste aufgedruckt mit verschiedenen Tipps, wie man in der Dunkelheit gesehen wird und selber gut sieht (siehe Checkliste rechts).
Fussgänger
• helle Kleidung tragen
• Kleidung mit Reflex-Materialien
ausrüsten
• rundum sichtbar sein (360°)
Velofahrer
• obligatorische Reflektoren anbringen
(vorne weiss, hinten rot)
• Leuchtpedale
• Speichenreflektoren
• Licht vor der Fahrt kontrollieren
Motorfahrzeuglenker
• Motorfahrzeugfahrer
• Fahrverhalten den Sichtverhältnissen,
Witterungsbedingungen anpassen
• Heck- und Winschutzscheiben sowie
Fahrzeuglichter immer sauber halten
• immer wieder prüfen, ob alle Lichter
funktionieren
• auch bei Tag mit Licht fahren
Zu diesen Tipps gehört nicht nur die richtige Wahl der Kleidung, sondern auch die korrekte Beleuchtung am Fahrrad. So kostet ein fehlendes Katzenauge 40 Franken und das Fahren ohne Licht zwischen 20 und 60 Franken. «Wenn wir in der Kontrolle Schüler erwischen, deren Velo nicht richtig beleuchtet ist, müssen diese absteigen und das Fahrrad schieben», sagt Rolf Graf. Bis zum 15. Geburtstag werden die Schüler der Schulpflege gemeldet, nachher müssen die Sünder in die Tasche greifen und die Bussen wie Erwachsene bezahlen.
Helle, reflektierende Kleidung wichtig
Wie man sich richtig im Strassenverkehr verhält, erklären die Verkehrsinstruktoren der Regionalpolizei den Kindergärtlern und Primarschülern auch immer wieder bei ihren zahlreichen Schulbesuchen. Dabei sei auch die richtige Kleiderwahl ein Thema, sagt Rolf Graf: «Wir sagen den Schülern immer wieder, dass sie möglichst helle Kleider anziehen sollen. Optimal ist natürlich, wenn die Kleidung auch noch reflektiert», sagt Graf. Reflektierende Kleidung empfiehlt auch die BfU: Sohlenblitz, reflektierende Armbinden oder rückstrahlende Anhänger und Aufkleber sind eine Möglichkeit, Autofahrer in der Dämmerung und nachts auf sich aufmerksam zu machen.
Besonders einfach bei der Kleiderwahl haben es die Kindergärtler. Mit ihren leuchtenden orangefarbenen Dreiecken sind sie auf der Strasse sowohl von hinten als auch von vorne schon von weitem erkennbar.